Technik und Politik:TU München gründet eigene Fakultät für Politikwissenschaft

Technik und Politik: Der Eingang zum Hauptgebäude der Technischen Universität München (TUM) in der Arcisstraße 21.

Der Eingang zum Hauptgebäude der Technischen Universität München (TUM) in der Arcisstraße 21.

(Foto: Sonja Marzoner)
  • Die Technische Universität (TU) München hat ab sofort eine eigene Fakultät für Politikwissenschaft.
  • Sie ist eng verschränkt mit der Münchner Hochschule für Politik (HfP), welche die TU 2014 übernommen und seither reformiert hat.

Von Jakob Wetzel

Die Technische Universität (TU) München geht einen weiteren Schritt in die Sozialwissenschaft: Sie verfügt ab sofort über eine eigene Fakultät für Politikwissenschaft. Wie die Universität mitteilte, soll eine "School of Governance" künftig technische und politische Fragen zusammenführen, und zwar eng verschränkt mit der Münchner Hochschule für Politik (HfP), welche die TU 2014 übernommen und seither reformiert hat. Für die Universität ist es die 14. Fakultät. Das bayerische Wissenschaftsministerium hat ihrer Gründung zugestimmt.

Die neue "School of Governance" umfasst elf Gründungsprofessuren aus allen klassischen Disziplinen der Politikwissenschaft. Sieben von ihnen sind bereits für die HfP geschaffen worden, die als eigene Körperschaft bestehen bleibt; zusätzlich werden sie der neuen Fakultät zugeordnet. Vier weitere sozialwissenschaftliche Professuren wechseln innerhalb der TU in die neue "School of Governance". Deren Dekanin Eugénia da Conceição-Heldt ist in Personalunion Reformrektorin der HfP.

Für die Universität ist die Gründung Ergebnis einer Richtungsentscheidung, Technik-, Natur- und Sozialwissenschaften enger aneinander heranzuführen. Technologische Fragen seien "in praktisch allen Politikfeldern von einem Randthema zur entscheidenden Größe geworden", sagt TU-Präsident Wolfgang Herrmann. Die Politikwissenschaft müsse sich an den Herausforderungen der technisierten Gesellschaft orientieren.

Masterstudiengänge sind geplant

Konkret soll an der "School of Governance" zum Beispiel die internationale Politik zu neuen Energietechnologien verglichen oder etwa untersucht werden, wie Social-Media-Roboter die Willensbildung beeinflussen. Ein Bachelorstudiengang soll den künftigen politischen Akteuren technische Kompetenzen vermitteln. Masterstudiengänge sind bereits geplant.

Einen ähnlichen Ansatz verfolgte die TU 2002 mit der Gründung einer "School of Management", die sich im Grenzbereich von Wirtschaft und Technik bewegt. 2012 gründete sie zudem über die Fakultätsgrenzen hinweg ein "Munich Center for Technology in Society", um die Ingenieurwissenschaften näher an gesellschaftliche Fragen hinzuführen.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: