Tarifkonflikt:Eltern unterstützen Kita-Demonstration

Zwei Wochen sind fast zwei Drittel aller städtischen Kindertagesstätten in München nun schon geschlossen - ein Ende des Streiks im Sozial- und Erziehungsdienst ist derzeit nicht absehbar. Um den Druck auf die kommunalen Arbeitgeber zu erhöhen, wollen Eltern und die Gewerkschaft Verdi jetzt gemeinsam demonstrieren. Sie treffen sich am Mittwoch, 27. Mai, um zwölf Uhr am Marienplatz und wollen dort Thomas Böhle - der sowohl Personalreferent der Stadt als auch Präsident der Vereinigung der Kommunalen Arbeitgeber ist - ihre Forderungen mit auf den Weg geben, wie Verdi in einer Pressemitteilung schreibt.

Der Termin ist nicht zufällig gewählt. Am Tag darauf, am 28. Mai, treffen sich die Städte und Gemeinden zu ihrer Mitgliederversammlung - es soll über den Tarifkonflikt beraten werden. "Wenn sie endlich akzeptieren, dass Arbeit mit Menschen gesellschaftlich mehr wertgeschätzt und deshalb aufgewertet werden muss, sind wir einer Lösung einen großen Schritt näher", erklärt Heinrich Birner, Verdi-Geschäftsführer für München und die Region.

Verdi fordert im Schnitt etwa zehn Prozent mehr Lohn für die Beschäftigten durch eine Änderung der Eingruppierungsregeln. Die Arbeitgeber haben einen pauschalen Ansatz bisher abgelehnt und wollen lieber über einzelne Berufsfelder beraten. Für die Eltern, die zum Teil jetzt schon nicht mehr wissen, wie sie ihre Kinder betreuen sollen, sind die Perspektiven derzeit also nicht allzu rosig: Verdi will die Streiks erst beenden, wenn die Arbeitgeber ein akzeptables Angebot vorgelegt haben.

© SZ vom 26.05.2015 / mest - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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