Szene München:Der Tipp des Winters: einfach zu Hause bleiben

Dogs sleeping on sofa

Wenn es draußen ungemütlich ist: Warum nicht zu Hause Freunde treffen?

(Foto: Getty/PR)

Das Bier wird immer teurer, das abendliche Ausgehen immer komplizierter. Doch es gibt eine Lösung.

Kolumne von Andreas Schubert

Gerade eine Whatsapp-Nachricht von einem Kumpel bekommen: Man möge sich doch bitte irgendwo treffen, wo das Bier nicht gar so teuer ist, weil im Job gerade Dürreperiode herrscht. Das ist für ihn insofern blöd, weil Dürre ja irgendwie erst recht den Durst weckt. Aber so ist das manchmal in München: Nur wer ausreichend Geld verdient und außerdem nicht jeden Abend irgendwo unterwegs ist, macht sich nicht so viele Gedanken über Bierpreise und nimmt sogar die jährliche Hausse am Wiesnbiermarkt ohne allzu viel Granteln hin. Hilft ja nix.

Und dass sich viele Lokale in der Innenstadt inzwischen preismäßig auf dem Weg in Richtung Wiesn befinden - ja mei. Wer sich dagegen auch als armer Schlucker nicht damit begnügen will, einfach nur brav und unauffällig vor sich hin zu wohnen, muss halt wohin gehen, wo es was Günstiges zu schlucken gibt.

Aber wohin nur? In irgendeine Vorstadtboazn, wo sie wie am Fließband Schlagermucke rauf- und runterdudeln? Nur im Vollsuff lustig! An den Hauptbahnhof auf eine Stehhalbe aus der Flasche? Seit kurzem illegal! Gärtnerplatz und andere Open-Air-Locations? Äh ja, Januar, da war doch was! Und sich gar nicht mehr zu verabreden, ist auf Dauer nicht gut für die Augen - wegen des Serien-Komaglotzens, das sich dann zwangsläufig einstellt. Es gibt freilich ein paar richtige Wirtshäuser wie die Augustiner Bräustuben an der Landsberger Straße, wo die Halbe noch weniger als drei Euro kostet. Aber da einen Platz zu finden, ist auch nicht immer einfach.

Also der Tipp des Winters: einfach zu Hause bleiben, sich gegenseitig besuchen und darauf achten, dass es nicht zu spät wird. Denn weil sich inzwischen viele nur noch in Trudering, Fürstenried oder sonstwo weiter draußen eine Bleibe leisten können, in die mehr als ein Stuhl passt, sollte man schauen, dass man für den Heimweg noch was MVV-mäßiges erwischt: Eine Taxifahrt von einem Outback zum anderen sorgt nämlich erst recht für eine Trockenzeit im Geldbeutel.

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