Es ist nicht ganz klar, ob sie sich einfach nicht entscheiden konnte oder ob sie in ihrer Jugend zu viel Karl May gelesen hatte. Als die Mutter im Rheinland ihrem Neugeborenen aber zwölf Vornamen verpassen wollte, darunter so wohlklingende Varianten wie Chenekwahow, Migiskau und Prithibi, da sagte das Oberlandesgericht Düsseldorf: Nein. Nicht erlaubt. Und zwar, weil es dem Kindeswohl widerspreche.
Schwierige Frage: Die Wahl des richtigen DJ-Namens.
(Foto: picture-alliance/ dpa)Vielleicht sollten die Oberlandesgerichte dieser Republik sich auch einmal mit der Erfindungsgabe hiesiger DJs auseinandersetzen. Dieser Tage zum Beispiel tritt in München DJ Hotsauce auf. Nein, nicht bei der Eröffnung eines Schnellrestaurants, sondern tatsächlich in einem Club. Auch die DJ-Kollegen DD-Effect und DJ Auge mischen kräftig mit in der Stadt. Wo früher allein Friseure mit Studionamen wie "Haarelujah", "Kamm-in" oder "Sahaara" die Kundschaft beglückten, ist jetzt also auch ein Teil der Musikindustrie dabei, sich seinen guten Ruf zu versauen.
Und weil nicht jeder so einfallsreich ist wie DJ Hotsauce - der es trotz seines Namens bereits zu Auftritten in Tokio, New York und Paris gebracht hat - bietet die Webseite www.der-perfekte-dj.de einen DJ-Namensgenerator an. Ein DJ-Name sollte "aus dem Herzen" kommen, ist da zu lesen. Wie wäre es also, schlägt der Generator vor, mit: DJ Planting Calzone.
Man muss kein Freund von Uralt-DJ Sven Väth sein, der litt an anderen Geschmacksverirrungen und hat die Plateauschuhe erst richtig salonfähig gemacht. Aber der hatte wenigstens noch einen normalen Namen. Den hat auch DJ John Munich verweigert, überhaupt ist es ein bisschen angeberisch, sich gleich nach seiner Heimatstadt zu benennen. In diesem Fall sei es jedoch gestattet, den Kindheitsnamen zugunsten eines Künstlernamens abzulegen: John Munich ist der Sohn von Udo Jürgens.