Szene München:Am ersten Tage sollst Du ruhen

Blick in den Biergarten.

Immer dieser Freizeitstress: Gäste im Münchner Seehaus.

(Foto: dpa)

Arbeit - Biergarten, Arbeit - Biergarten: Der Sommer hat uns im Griff und diktiert den Rhythmus unter der Woche. Am Wochenende entfällt sogar das unvermeidliche Vorspiel am Schreibtisch. Ach, wenn der Montag doch bloß ein Ruhetag wäre.

Eine Kolumne von Martin Mühlfenzl

Eigentlich soll das Wochenende der Erholung dienen - nach fünf anstrengenden Arbeitstagen, die beim Blick nach draußen von Gedanken an den Sprung ins kühle Nass eines Sees oder der Isar und an ein nicht minder kühles hopfenhaltiges Getränk geprägt sind. Der Sommer hat uns im Griff und er diktiert unseren Rhythmus: Arbeit - Biergarten. Arbeit - Biergarten. Oder zumindest der Gedanke an Letzteren.

Am Wochenende freilich entfällt zum Glück das von Montag bis Freitag unvermeidliche Vorspiel am Schreibtisch, im Vorlesungssaal oder an der Maschine. Aufstehen, Sachen packen, ab unter die Kastanien. So sieht, der Belegungsquote an der Isar und in den Biergärten nach zu urteilen, die Planung der Münchner aus.

Doch dann kommt er wieder. Der unvermeidliche Montag. Der Tag nach der Biergartenrallye, bei der nur Kostverächter auf den Gedanken kommen, ein Kracherl oder eine Rhabarberschorle zu ordern. Anstrengend kann auch dieses Freizeitprogramm sein, schließlich kommt die flüssige Unterstützung bei der Bewältigung der Hitze doch meist aus Ein-Liter-Krügen und hat eine glänzend goldene Farbe.

So gesehen kommt der Montag als Ruhetag gar nicht unrecht, auch wenn er nicht ganz so ruhig abläuft wie noch immer in vielen Friseurläden auf dem Lande. Etwas widerwillig quält man sich am Morgen ins Büro, nimmt sich aber zumindest vor, am Abend einmal einen "Ruhigen" einzulegen. Kein Biergarten, keine Maß, einfach ausspannen - auf dem Balkon oder vor dem Fernseher. Mit einer Rhabarberschorle zum Wochenstart.

Oder doch lieber kurz in den Biergarten schauen? Nur auf ein Stünderl und vielleicht eine Radler-Maß; schließlich ist es bis zum Wochenende noch so weit.

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