Szenario:Ein Kontrahent für Elyas M'Barek

Szenario: Elyas M´Barek macht von nun an Werbung für den Bezahlsender Sky - und bekommt ständig neue Angebote, wofür er noch werben könnte.

Elyas M´Barek macht von nun an Werbung für den Bezahlsender Sky - und bekommt ständig neue Angebote, wofür er noch werben könnte.

(Foto: Stephan Rumpf)

Der Schauspieler wird TV-Testimonial. Ebenbürtig bei der Vorstellung ist ihm jedoch nur Regisseur Simon Verhoeven - mit dem dreht er auch seinen nächsten Film.

Von Philipp Crone

Elyas M'Barek sieht zu Simon Verhoeven rüber und zieht eine Augenbraue hoch. Die Frage an den Regisseur Verhoeven war, inwiefern sich ein Werbedreh mit M'Barek von einem mit Bastian Schweinsteiger unterscheide. Den Fußballer hatte Verhoeven vor einigen Monaten vor der Kamera, und M'Barek nun gerade erst für den Bezahlsender Sky. Deswegen sitzen die zwei am Montagvormittag in schwarzen Ledersesseln auf einem Podium in Unterföhring.

Verhoeven überlegt, M'Bareks Augenbraue zuckt. "Schweinsteiger hatte für den Dreh nur zwei Stunden Zeit. Und bei Sportlern muss man es dann schnell schaffen, sie in Spiellaune zu bringen. Dann sind sie sehr kompetitiv." Blick rüber zu M'Barek. Der ist schließlich ein erklärter Nicht-Fußballer, aber kompetitiv, das ist der Schauspieler ebenso.

Sobald er ein gleichwertiges Gegenüber hat, jemanden, der ihm im Verbal-Spiel das Wasser reichen kann. Einer wie Verhoeven. M'Bareks Augenbraue senkt sich und er sagt: "Ich hatte mehr als zwei Stunden Zeit." Er hat seinen größten Konkurrenten ausgemacht, es ist weder die Moderatorin, die ihn anstrengend anhimmelt und den Fehler macht, M'Barek auf seinem Terrain schlagen zu wollen: in guten Sprüchen.

Auch der CEO des Unternehmens, Carsten Schmidt, ist keine Gefahr. Denn Schmidt ist einfach zu offensichtlich stolz, neben diesem Schauspieler sitzen zu dürfen. Neben einem 33-Jährigen, der es schafft, Dutzende Mädchen bei Filmvorführungen in Ohnmacht fallen zu lassen und dessen Filme ("Fack ju Göhte") die erfolgreichsten der letzten Jahre waren. Schmidt erzählt, dass M'Barek neulich ganz unkompliziert zu einem Arbeitstreffen auf eine Hütte nachgekommen wäre, als man ihn gefragt habe, "er ist extra 150 Kilometer gefahren!"

M'Barek ist das neue Gesicht des Medien-Unternehmens. Vor weißem Hintergrund auf weißer Couch sitzend, erzählt er in den Werbespots fernbedienung-fuchtelnd, wie toll dieses Bezahlfernsehen ist. "Verstehste? Nur auf Sky, aber so was von nur." Das ist feinhumorig albernes Fack-ju-göhtisch. Das ist aber auch Original-M'Barek, der in jeder Situation die Pointe findet. Was er in den Göhte-Filmen aus dem Drehbuch von Bora Dagtekin spielt, ist er letztlich zum Teil auch im normalen Münchner Leben. Schlagfertig im besten Unterhaltungssinn.

Verhoeven ist in einem Making-of-Clip zu hören, wie er seinem Darsteller zuruft, er solle einen Satz, den er ohnehin schon schreit, noch lauter schreien. M'Barek stolpert in die Falle und schreit noch lauter. "Wie um alles in der Welt soll das nur weitergehen??!!" Mit einem Pointen-Punkt für Verhoeven, der aus dem Off meint: "Okay, war'n Witz." Dafür revanchiert sich der Darsteller später mit einem extra Clip für seinen Regisseur: "Und jetzt auf Sky Oldies: Simon Verhoeven, nackt und gefesselt." Ausgleich.

Die beiden kennen sich lange, M'Barek hatte schon eine Mini-Rolle in Verhoevens "Männerherzen", er musste Til Schweiger eine runterhauen. "Was interessant ist aus heutiger Sicht", sagt Verhoeven und holt den nächsten Punkt. Schweiger hatte im vergangenen Jahr M'Barek geohrfeigt.

Im Restaurant, nicht im Film.

Wer sich fragt, wie so fulminante Dialoge wie in "Fack ju Göhte" entstehen, der muss einfach mal Zeit mit M'Barek verbringen. Das wird Verhoeven von Mai an auch machen, die beiden drehen den Film "Willkommen bei den Hartmanns", mit M'Barek als romantischem Comedy-Helden, in den sich die Tochter verliebt. Wie es um alles in der Welt mit M'Bareks Rollen weitergehen soll? Genau so.

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