Szenario:"Nicht durchdrehen!"

Ob der trinkspielende Erol Sander, ein postfaktischer Moritz Bleibtreu oder die protestierende Doris Dörrie, beim 44. Deutschen Filmball zeigt die Branche, wie man eine Feier stilvoll zum Entgleisen bringt

Von Philipp Crone

Uwe Ochsenknecht schaut Heiner Lauterbach lüstern lächelnd an. "Na? Rechts rum?" Lauterbach friert ein wenig in seinem Smoking auf dem roten Teppich, es hat am Samstagabend vor dem Bayerischen Hof minus zwölf Grad. Aber klar, er muss da jetzt mit, denn Ochsenknecht ruft den Autogrammjägern ohnehin gerade schon zu: "Wollt ihr lieber Heiner oder Uwe?" Beide natürlich, die im erfolgreichsten deutschen Kinofilm 2016, "Willkommen bei den Hartmanns", so ein wunderbar blödeliges Duo spielen, zwei ältere Männer, die unbedingt jung bleiben wollen. Sie haben schon während der Dreharbeiten gealbert, dass man daraus eine Comedy-Show hätte machen können, und am Samstag, beim großen Wiedersehen auf dem 44. Deutschen Filmball, da ist der Bayerische Hof für die beiden und die übrigen 900 Gäste eine einzige Bühne, um sich und das Wiedersehen möglichst exzessiv zu feiern und zu zeigen.

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