Szenario:Fliegende Körper

Szenario: Fallschirmspringer: Jochen Schweizer (li.) und Airbus-Chef Tom Enders.

Fallschirmspringer: Jochen Schweizer (li.) und Airbus-Chef Tom Enders.

(Foto: Claus Schunk)

Jochen Schweizer eröffnet seine Arena in Taufkirchen

Von Ulrich Schäfer

Neuschnee! 45 Zentimeter! Markus Wasmeier schaut in die Röhre - und schwärmt zugleich über etwas, was noch besser ist: der Pulverschnee am Spitzingsee. Die Röhre neben ihm ist ein mächtiger, 17 Meter hoher Tubus aus Kunststoff und Beton, drinnen drin weht es mit mehr als 180 Kilometer pro Stunde. Schwarz bekleidete Menschen strecken Arme und Beine aus und lassen sich vom Wind nach oben tragen, drehen Kreise, schlagen Purzelbäume, tanzen. Bodyflying nennt sich das, und es ist, neben der künstlichen Surfwelle, eine der Attraktionen in der Jochen Schweizer Arena, die am Mittwochabend eröffnet wurde.

Mehr als 300 Gäste sind zum Start nach Taufkirchen gekommen, in das neue Gebäude direkt gegenüber von Ikea, und wer mag, darf auch in einen der schwarzen Springeranzüge schlüpfen, einen Helm aufsetzen und in den Windkanal steigen. Trainer erklären die Technik. Auch Markus Wasmeier hat das, eine paar Tage vor der Eröffnung, ausprobiert. Er und Schweizer kennen sich seit 1994, als sie mit Willy Bogner den Film "White Magic" gedreht haben. Schweizer, der Stuntman, springt im Film mit einem Bungee-Seil am Fuß aus einem Heißluftballon ab und gleitet später per Fallschirm zu Boden. "Die Schwerkraft zu überwinden, ist toll", sagt Wasmeier über seine Flugerlebnisse im Windkanal. Aber dann fügt der Doppelolympiasieger und Weltmeister vom Schliersee schelmisch grinsend hinzu: "Skifahren ist besser." Jedenfalls dann, wenn man sich, wie er, dabei ebenfalls den Grenzen der Schwerkraft anzunähern vermag.

Wasmeier ist nicht der einzige Skifahrer bei der Eröffnungsparty: Auch Michaela Gerg, Frank Wörndl und Marc Giradelli, allesamt große Skistars Ende der Achtziger-, Anfang der Neunzigerjahre, sind da. Zudem ziemlich viele Fallschirmspringer, unter ihnen Thomas Enders. Der schneidige Airbus-Chef ist der zweite Hausherr in der neuen Arena, denn Airbus gehört das Gelände, das Schweizer für seine Erlebniszentrum gepachtet hat. Die beiden sind in den letzten Jahren schon öfters zusammen Fallschirm gesprungen, gern nebenan, über dem Airbus-Gelände in Ottobrunn. Über Schweizers Windkanal sagt Enders, dass der sich nicht bloß zum Üben fürs Springen eigne: "Wir könnten darin auch neue Flugzeuge testen."

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