SZenario:Der kochende Holländer

Gastkoch Erik van Loo (links) zusammen mit Chefkoch Anton Gschwendtner im Délice La Brasserie im Sofitel Bayerpost

Ravioli aus Holland: Gastkoch Erik van Loo (links) zusammen mit Chefkoch Anton Gschwendtner im Délice La Brasserie im Sofitel Bayerpost.

(Foto: Florian Peljak)

Sternekoch Erik van Loo zu Gast im Délice La Brasserie

Von Franz Kotteder

Erik van Loo ist schon bei der Begrüßung gut gelaunt. "Wir werden ihnen ein paar neue Gerichte präsentieren", sagt er, "und ein paar, die wir zu Hause schon seit 20 Jahren auf der Karte stehen haben." Zu Hause, das ist das Gourmetrestaurant Parkheuvel in Rotterdam, das vom Guide Michelin mit zwei Sternen bewertet wird. Der 51-Jährige ist damit einer der besten Köche der Niederlande, und das schon seit vielen Jahren. Der Sohn eines Metzgers arbeitete bereits mit 18 Jahren in der Sternegastronomie und ging mit 20 als Koch auf ein Kreuzfahrtschiff, um festzustellen, dass er doch nicht für die See geeignet war: kein fliegender, sondern ein kochender Holländer also. Wieder an Land, gehörte er schon bald zur Spitzenklasse. Unter Gourmets ist er - ungewöhnlich für einen Niederländer - besonders durch seine Ravioli bekannt geworden.

Die gibt es nun auch in München zu kosten. "Ravioli vom Schwarzfederhuhn aus der Bresse mit Kaisergranat" ist einer der sechs Gänge im Restaurant Délice La Brasserie im Hotel Sofitel Bayerpost, die noch bis einschließlich Sonntag täglich auf der Karte stehen. Van Loo legt sie den Gästen besonders ans Herz: "Ich kann sie nicht besser kochen", witzelt er. Was ja auch klar ist: Schließlich hat er zwei Tage lang mit Délice-Küchenchef Anton Gschwendtner sowie dem Sofitel-Küchenteam trainiert, bis das Menü perfekt war. Und tatsächlich sind die Ravioli ein zarter Traum.

Erik van Loo ist der dritte Gast nach den Drei-Sterne-Köchen Christoph Muller und Emmanuel Renaut in der Reihe "Link" des Luxushotels an der Bayerstraße. "Link" steht für die Verknüpfung kulinarischer Stile. Anton Gschwendtner hat sich das ausgedacht, und er stellt die Gerichte seiner berühmten Kollegen bewusst in den Mittelpunkt des Menüs, in dem er meist nur mit einem Gang, dem Gruß aus der Küche und etwas Patisserie am Schluss vertreten ist. Diesmal ist sein Gang ein "Bayerischer Donaulachs", besser bekannt unter dem Namen Huchen, den er unter anderem mit fermentiertem Rotkohl kombiniert - ein Gericht, das von der diffizilen Balance zwischen dem kräftigen Geschmack des Krauts und dem milden des Fischs lebt.

Erik van Loo ist sichtlich zufrieden mit seinem Gastspiel in München. Bevor es wieder nach Hause geht, will er noch beim Kollegen Christian Jürgens am Tegernsee vorbeischauen. Der hat drei Sterne im Michelin, ebenso wie der nächste Gastkoch, der im Mai als krönender Abschluss der "Link"-Reihe im Sofitel aufkocht: Christian Bau. Der 45-Jährige gilt als einer der besten deutschen Köche.

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