SZ-Adventskalender:Hexengold und Kinderglück

Rufus Beck und die BR-Symphoniker helfen mit ihren Familienkonzerten gleich doppelt

Von Andreas Schubert

Sag noch mal einer, der Nachwuchs interessiere sich nicht mehr für klassische Musik. Am Samstag konnte man sich im Herkulessaal der Residenz vom Gegenteil überzeugen. Zwei Familienkonzerte hat das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks gegeben - mit Auszügen aus der zweiten Symphonie Es-Dur von Edward Elgar unter der Leitung des britischen Dirigenten Daniel Harding. Und der Saal war beide Male rappelvoll mit Kindern, viele von ihnen waren zum ersten Mal überhaupt in einem Konzert. Einige Familien nutzten den Termin, um mal wieder einen gemeinsamen Ausflug mit Kulturprogramm zu machen. In Konzerten, die speziell für Kinder von fünf Jahren an konzipiert sind, geht es auch nicht so steif zu wie bei normalen Klassikkonzerten - und die Dauer von nur einer Stunde dürfte am Samstagmittag auch so manchem erwachsenen Begleiter durchaus entgegengekommen sein.

Entsprechend war die Stimmung im Foyer und im Treppenhaus. Stolze Eltern oder Großeltern machten Handyfotos mit ihren noch stolzeren Kindern oder Enkeln, viele herausgeputzt im Sonntagsoutfit. Aber eine kleine Umfrage vorab zeigte sehr schnell, wer der eigentliche Star des Tages war: der Schauspieler Rufus Beck. Der ist als großartiger Erzähler und Stimmenvirtuose bekannt. Unter anderem hat er das deutsche Harry-Potter-Hörbuch eingesprochen und im Kinofilm Bibi Blocksberg dem Kater Mikesch seine Stimme geliehen. Und zur wirklich passenden Begleitung des Orchesters trug er die Geschichte "Hexengold" aus der Feder von Katharina Neuschaefer vor. Die ist sowohl als Journalistin beim Bayerischen Rundfunk bekannt, wo sie unter anderem die Kindersendung "Do Re Mikro" moderiert, als auch für ihre Geschichten und Hörbücher. Inspiriert von Elgars Musik, hat sie eine märchenhafte und vor allem humorvolle Geschichte erdacht, die nicht nur bei den Kindern ankam.

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Das lag nicht zuletzt auch an der Musikbearbeitung und Regie von Leonhard Huber, aber natürlich an Rufus Beck, dessen großes Talent es ist, Figuren richtig lebendig zu machen und der zwischendurch zur Orchesterbegleitung sogar einen fulminanten Rap hinlegte. Und der Vater zweier Kinder und einer Stieftochter weiß, wie man junges Publikum bei der Stange hält - etwa, indem er es zwischendurch auch mal in den Vortrag mit einbezieht.

Das Gesamtkunstwerk ergänzten die Leidenschaft der Orchestermusiker, die sichtlich ebenfalls Spaß an der vertonten Hexen-Geschichte hatten sowie die an die Wand projizierten Illustrationen des Künstlers und Fotografen Martin Fengel. Nach dem Auftritt gab es minutenlangen begeisterten Applaus und kleine Geschenke für die Beteiligten.

Wie auch in den Vorjahren geht der Erlös der Konzerte an den SZ-Adventskalender und seine Aktion "Musik für alle Kinder". Das Hilfswerk der Süddeutschen Zeitung und das BR-Symphonieorchester haben sie vor sechs Jahren gegründet, um vor allem Kindern aus ärmeren Familien den Zugang zum Instrumentalunterricht zu ermöglichen. Inzwischen unterstützt der SZ-Adventskalender zahlreiche Musik-Projekte für Kinder, Behinderte, Flüchtlinge und sozial Benachteiligte, vom Inklusions-Chor der Caritas über Musikunterricht in Grundschulen an sozialen Brennpunkten bis hin zu einem Kinderchorprojekt in Milbertshofen. Denn der Nachweis wurde ja am Samstag wieder erbracht: Kinder haben richtig viel Spaß an Musik, auch an der klassischen.

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