SZ-Adventskalender:Fünf Millionen Euro für Münchner in Not

Schulbasare, Privatauktionen und ein Gold-Collier: Die SZ-Leser haben großzügig für die Hilfsaktion des SZ-Adventskalenders gespendet.

Sven Loerzer

Knapp fünf Millionen Euro haben die SZ-Leser für die 62. Hilfsaktion des "Adventskalenders für gute Werke der Süddeutschen Zeitung" gespendet. Das sind rund 178.000 Euro mehr als im Vorjahr, in dessen Bilanz dann allerdings noch eine Sonderspende von 250.000 Euro für "Sport für alle Kinder" eingeflossen ist.

SZ-Adventskalender: Dachau Spende Montessorischule an SZ Adventskalender Walter Gierlich mit Lea Foto: Heigl

Dachau Spende Montessorischule an SZ Adventskalender Walter Gierlich mit Lea Foto: Heigl

(Foto: Toni Heigl)

"Der Vorstand des SZ- Hilfswerks ist den Lesern für das großartige Engagement zugunsten von Mitbürgern in Not zutiefst dankbar", sagt Adventskalender-Geschäftsführerin Claudia Strasser. "Dieses hervorragende Ergebnis zeigt nicht nur, dass viele unserer Leser der ungerechten Entwicklung in unserem Lande durch ihre Spende entgegensteuern wollen, sondern es bestätigt uns auch in unserer Arbeit."

Der gesamte Betrag in Höhe von 4,933 Millionen Euro geht ohne jeglichen Abzug an bedürftige Menschen, sämtliche Sach- und Verwaltungskosten, die bei der Aktion entstehen, trägt der Süddeutsche Verlag. Kranke und behinderte Kinder, alte und kranke Menschen, Frauen und Kinder, die Opfer häuslicher Gewalt wurden, sowie Menschen, die trotz Arbeit am Existenzminimum leben, standen in diesem Jahr im Mittelpunkt der Reportagen in der SZ. Außerdem hat der Adventskalender zu Spenden für das geplante Kinderpalliativzentrum am Klinikum Großhadern aufgerufen, das das Leid sterbenskranker Kinder und ihrer Angehörigen lindern soll.

Spenden kamen nicht nur aus München und der Region, Bayern und dem übrigen Deutschland. Auch SZ-Leser im Ausland trugen zum Erfolg der Aktion bei. So gingen zum Beispiel 3030 Euro aus der Schweiz ein und 500 Euro aus Kalifornien. Die Höhe der eingezahlten Einzelbeiträge reichte von fünf bis 65.000 Euro. Der Spender des größten Betrages will anonym bleiben und ließ nur wissen, dass er die Adventskalender-Berichte seit vielen Jahren verfolge und von der Arbeit beeindruckt sei.

Eine besondere Spende war ein Gold-Collier, das mit Brillanten und Turmalinen besetzt ist und anonym abgegeben wurde mit dem Vermerk: "Ich möchte auch helfen. Vielleicht kann es eingetauscht werden - brauch's nicht mehr. Bin leider nicht mobil, um es selbst einzutauschen."

Leser, die ins SZ-Servicezentrum kommen, um Geld einzuzahlen, erzählen oft die Geschichte ihrer Beteiligung an dem Gemeinschaftswerk: Eine Frau berichtete, dass sie zu ihrem Geburtstag statt Geschenken Spenden angenommen habe. 260 Euro kamen zusammen; die langjährige, treue Spenderin stockte den Betrag auf 600 Euro auf. In Schulen wurde fleißig für den Weihnachtsbasar gebastelt, dessen Erlös an den Adventskalender ging. So brachten Kinder und Lehrerinnen des Förderzentrums Süd 810 Euro ins Servicezentrum. Eine private Auktion, die eine Spender-Gemeinschaft alljährlich veranstaltet, erbrachte 5000 Euro.

Was die anonyme Unterstützung für Menschen in schwierigen Lebenslagen bedeutet, geht aus dem Dankesbrief einer Frau hervor, die Opfer eines gewalttätigen Partners wurde: "Mir fehlen die Worte, jedoch ist meine Freude riesengroß und ich bin total überwältigt von der Großzügigkeit der SZ-Leser. Das Geld hilft mir sehr bei der Zuzahlung für Heilmittel." Über den Abschluss der Aktion berichtet die SZ im März.

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