"Irgendwas mit Medien" geben viele Schüler als Berufswunsch an. So vielfältig wie die Jobs im Medienbereich sind auch die Wege: Ausbildung, Studiengänge an staatlichen Hochschulen und privaten Akademien, Volontariat oder hineinrutschen als Quereinsteiger. Ein Symposium im Kulturzentrum Gasteig versammelte am Montag Praktiker aus den Bereichen Journalismus und Werbung, die sich den Fragen der Schüler stellten.
"Wie komm' ich rein in den Journalismus?", lautete die meistgestellte Frage der Abiturienten bei einer Podiumsdiskussion mit Hans Werner Kilz, Chefredakteur der Süddeutschen Zeitung, dem Verleger Dirk Ippen, dem Leiter der Burda-Journalistenschule Jens Schröter und der jungen Redakteurin Annabel Dillig. Die Profis waren sich einig: Einen Königsweg gibt es nicht, neben Spaß an Schreiben, Neugier und Lust am Recherchieren braucht man vor allem Talent. "Journalist ist ein Begabtenberuf", sagte Kilz. "Nicht jeder kann in Sprache umsetzen, was er mitteilen will."
Wurden früher noch Jobs beim Spiegel über Stellenanzeigen ausgeschrieben, stehen heute Praktika am Beginn jeder Karriere, in denen man zeigen muss, ob das Talent ausreicht. Die Wahl eines bestimmten Studienfachs sei da zweitrangig, sagte Schröter. Auch die Abiturnote sei nicht so entscheidend, wenn man mit anderen, kreativen Leistungen, wie etwa einem eigenen Blog beweise, was man kann. "Ich hatte auch nur einen Abischnitt um die Drei", gab Kilz zu.
Journalist ist einer der häufigsten Berufswünsche von Abiturienten, trotz der schlechten Lage auf dem Arbeitsmarkt. Insgesamt hatten sich 1500 Schüler der Jahrgangsstufen 10 bis 13 aus ganz Bayern zum Symposium angemeldet. Lukas Kley, 16, lässt sich nicht von seinem Traumjob Sportjournalist abbringen: "Neue Medien sind die Zukunft." Auch Elisabeth Würschinger, 20, die gerade ihre Facharbeit über die Medienkrise schreibt, glaubt: "Da werden sich schon wieder neue Wege öffnen. Ich will einfach Journalistin werden."
Zwei Wege in den Redakteursberuf bietet die Deutsche Journalistenschule in München an: einen zweijährigen Masterstudiengang (zusammen mit der Ludwig-Maximilians-Universität) und eine 16-monatige Kompaktausbildung. Anmeldeschluss ist der 1. Dezember 2009. Mehr dazu auf www.djs-online.de