Suche nach Gebetsräumen:Muslime finden erneut nur Zwischenlösung

Eine längerfristige Lösung ist es nicht, aber zumindest für diesen Freitag haben Münchens Muslime erneut einen Platz in der Altstadt gefunden, an dem sie beten dürfen: Bereits zum zweiten Mal können sie Räume der Kammerspiele nutzen, wie das städtische Theater an der Maximilianstraße bestätigt. Sie dürften am Freitag in den Dachspitz, sagt Erkan İnan. Er ist einer von etwas mehr als einem Dutzend muslimischer Münchner, die in der Altstadt und im südlichen Bahnhofsviertel nach einem festen Ort für das Freitagsgebet zumindest im islamischen Fastenmonat Ramadan suchen, der noch bis 24. Juni dauert. Die Suche sei schwierig, sagt er: Gerade am frühen Freitagnachmittag seien viele angefragte Räume bereits vergeben - und man suche einen möglichst zentralen Ort, weil gerade im Stadtzentrum zuletzt einige Moscheen geschlossen hatten und der Bedarf deshalb hier besonders groß sei. Dankbar sei er nun nicht nur den Kammerspielen, sondern auch Kulturreferent Hans-Georg Küppers und Stadtrat Marian Offman (CSU), die persönlich helfen würden, sagt İnan. Besonders der Einsatz Offmans, der im Vorstand der Israelitischen Kultusgemeinde sitzt,sei ein Zeichen religionsübergreifender Solidarität und einer jüdisch-muslimischen Freundschaft.

© SZ vom 31.05.2017 / wet - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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