Befragung:So zufrieden sind Münchner Studenten mit Mensa und Wohnheimen

Mensa der TU München in Garching, 2015

Auf einer Notenskala von eins (schlecht) bis fünf (gut) wurde das gastronomische Angebot des Studentenwerks im Schnitt mit 3,5 bewertet.

(Foto: Catherina Hess)
  • Sicher, aber nicht immer sauber: So beurteilen die Münchner Studenten ihre Wohnheime.
  • Das Studentenwerk hat sich im vergangenen Jahr mit einer Umfrage erneut der Kritik seiner Nutzer gestellt.
  • Die Gäste in seinen 36 Mensen, Bistros, Cafés, Lounges und Bars sind ebenso befragt worden wie die Bewohner der Studentenwohnheime und die Antragssteller beim Amt für Ausbildungsförderung.

Von Jakob Wetzel

Vom Veggie-Burger hatte sich das Studentenwerk mehr erhofft. Die Mensen wollten den Studenten im vergangenen Jahr ein vielfältigeres Essen bieten, deshalb führten sie unter anderem mit einem neuen Menü auch einen neuen Burger ein, der statt mit einem Fleisch- eben mit einem Pflanzen-Pflanzerl belegt war. Doch bei den Studierenden ist das offenbar nicht so recht angekommen. In der jüngsten Jahresumfrage zumindest, deren Ergebnisse das Studentenwerk jetzt bekanntgegeben hat, schneidet die Hochschulgastronomie in Sachen Vielfalt auch nicht besser ab als vorher.

Das Studentenwerk hat sich im vergangenen Jahr erneut der Kritik seiner Nutzer gestellt: Die Gäste in seinen 36 Mensen, Bistros, Cafés, Lounges und Bars sind ebenso befragt worden wie die Bewohner der Studentenwohnheime und die Antragssteller beim Amt für Ausbildungsförderung. Insgesamt knapp 8500 Studierende gaben ihr Urteil ab. Und auch wenn die Zufriedenheit seit dem Vorjahr leicht zurückgegangen ist, hat das Studentenwerk noch immer ein gutes Zeugnis erhalten - freilich mit Ausreißern nach oben und unten.

Insgesamt am besten schnitten die Wohnangebote ab: Auf einer Skala von eins (schlecht) bis fünf (gut) erhielten diese im Schnitt eine 3,8. Das meiste Feedback kam aus der Studentenstadt. Besonders die vertraglichen Formalitäten klappen demnach weitgehend reibungslos. Kriminalität ist auch kein großes Thema: 76,2 Prozent der 4139 Umfrageteilnehmer fühlen sich sicher bis sehr sicher in ihrer Wohnanlage.

Beschwerden gab es hingegen über die Sauberkeit in gemeinsam genutzten Küchen und Bädern. Von 1889 Befragten zeigten sich 36,2 Prozent damit wenig bis gar nicht zufrieden. Das Studentenwerk erklärt, es habe 2017 eigens externe Reinigungskräfte angeheuert, das habe aber offenbar "noch nicht ausreichend gegriffen"; die Mitarbeiter sollten nun geschult werden. Die Studenten seien allerdings auch selbst in der Pflicht: Die externen Reinigungskräfte sollten nur unterstützend tätig werden, heißt es. Verantwortlich für die Sauberkeit seien die Bewohner. Sie müssten unter anderem ihr dreckiges Geschirr selber wegräumen.

Am Amt für Ausbildungsförderung kritisierten die Studierenden hauptsächlich, dass ihre Anträge auf Bafög zu langsam bearbeitet würden. Zudem würden sie über den aktuellen Bearbeitungsstand unzureichend informiert; 46 Prozent der 2274 Befragten waren damit unzufrieden. Beides hänge zusammen, teilt das Studentenwerk mit, verspricht aber Besserung: Im vergangenen Jahr seien die Zuständigkeiten im Haus anders aufgeteilt worden; die Sachbearbeiter hätten deshalb Akten umräumen und sich selbst weiterbilden müssen. Darüber hinaus gebe es technische Probleme; der Status werde online manchmal falsch angezeigt. Die Technik an sich kommt bei den Studierenden indes gut an: 77 Prozent von ihnen sind laut Umfrage zufrieden bis sehr zufrieden mit der Möglichkeit, Bafög online zu beantragen.

Bei der Gastronomie ist noch Luft nach oben

Die Gastronomie wiederum hat im vergangenen Jahr viel versucht, um Studenten entgegenzukommen: Es gab nicht nur vegetarische Burger, sondern auch Aktionsangebote, Service-Fortbildungen für die Mitarbeiter, Versuche mit Selbstbedienungskassen und zum Beispiel eine Aktionstheke in der Mensa an der Arcisstraße, an der direkt vor dem Gast gekocht wird.

Nicht alles zeigte Wirkung: Die Gastronomie erhielt eine Durchschnittsbewertung von 3,5, so wie zuletzt auch. Das habe vielleicht an den vielen Umbaumaßnahmen gelegen, die hätten den Gesamteindruck womöglich getrübt, schätzt das Studentenwerk. Die Aktionstheke aber kam durchaus an: In der Mensa an der Arcisstraße wurden unter anderem Vielfalt und Frische der Speisen besser beurteilt als anderswo. Langfristig soll es in allen Mensen solche Theken geben.

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