Studenten-Proteste:Eingesperrt - der Kampf um die Münchner Uni

Dramatische Besetzung des Audimax in der Münchner LMU: Der Sicherheitsdienst lässt keine Leute mehr in den Hörsaal. Lebensmittel werden knapp.

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Weihnachten in der Uni statt in der Familie: Auch über die Weihnachtsfeiertage halten die Studenden der Münchner Ludwig-Maximilians-Universität ihren Protest aufrecht. Sie besetzen mittlerweile seit mehreren Wochen das Audimax.

Am Freitag, dem ersten Weihnachtsfeiertag, hat die Hochschule nach Angaben der Studenten nun aber den Zugang zum besetzten Audimax beschränkt. Seitdem ist das Gitter am Haupteingang der Hochschule mit Ketten und Vorhängeschloss abgesperrt.

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In dem Hörsaal harren noch immer 20 bis 30 Besetzer aus. Die Besetzer dürfen nach wie vor das Audimax verlassen, die Rückkehr wird allerdings unterbunden. Sprecher der Studenten nennen die Aktion eine "Räumung auf Raten". Der Sicherheitsdienst der Universität wurde auf 30 Mann aufgestockt.

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Alle Zugänge zur LMU sind verriegelt oder mit Ketten und Schlössern abgesperrt.

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Uni-Besetzer stehen am Samstag am verschlossenen Haupteingang im Inneren des Universitätsgebäudes hinter einem Transparent mit der Aufschrift "Das Gitter muss weg" - und blicken zu ihren Unterstützern nach draußen.

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Studenten und sympathisierende Bürger versorgen die Besetzer mit Zahnbürsten, Deo-Stiften und Lebensmitteln: Per Luftbrücke mittels Korb und Seil. Allerdings hat der Sicherheitsdienst auch diese Aktion schnell unterbunden.

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Nachdem das Wachpersonal die Studenten im Inneren der LMU schnell von dem Fenster im zweiten Stock des Hauptgebäudes fortgeschickt hatten, suchten sich die Besetzer und ihre Versorger eine neue Möglichkeit.

Und dennoch: Die Sprecherin der Münchner Studenten sagte, neben Essen fehle es an Waschzeug und Zahnbürsten. Die "Versorgungsaktion" am Samstag über einen aus einem Fenster herabgelassenen Korb habe nur bedingten Erfolg gebracht, da die Sicherheitsleute sehr schnell dazwischen gegangen seien. Es gebe seitens der Universität keinen Ansprechpartner.

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Die Studenten vermuten, dass die Hochschulleitung mit "einer Strategie der stillen Räumung" den mehr als sechs Wochen andauernden Protest gegen die Bildungspolitik beenden wolle.

Mit der Besetzung protestieren sie gegen die Studiengebühren, die Probleme mit den neuen Bachelor-Studiengängen und die Bedingungen an den Universitäten. Außerdem verlangen sie mehr Teilhabe an den Entscheidungsprozessen in der Hochschule. Anfang Dezember hatte die Hochschulleitung bereits schon einmal mit einer Zwangsräumung durch die Polizei gedroht.

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Der Widerstand der Studenten ist groß, ihre Strategie ist einfallsreich: So zünden sie auch Kerzen auf einem symbolischen Grab an. Auf ihm steht: "Im stillen Gedenken an unsere Bildung - Bologna."

Die Studenten der LMU wollen die Besetzung zunächst unbefristet fortsetzen. An allen anderen Hochschulen in Bayern waren vor Weihnachten die Hörsaalbesetzungen und Protestaktionen beendet worden - in Bamberg sogar mit einem Teilerfolg für die Studenten: An der Otto-Friedrich-Universität werden die Studiengebühren gesenkt.

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Studentenproteste an der LMU, dpa

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Studiengebühren seien international üblich und auch gerecht, sagte Bundesbildungsministerin Annette Schavan (CDU) derweil dem Hamburger Abendblatt. Niemand spreche in Deutschland darüber, dass Handwerker zum Erwerb des Meistertitels viel Geld ausgeben müssen.

"Warum sollten Akademiker die Einzigen sein, die bis zum Tag des Examens nichts zahlen?", fragte die Ministerin.

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