Streit über Intendanten:Kammerspiel-Ensemble unterstützt Lilienthal

Das Ensemble der Kammerspiele hat sich hinter seinen Intendanten gestellt. In einem offenen Brief an das Publikum heißt es: "Wir, das Ensemble der Münchner Kammerspiele, möchten unsere Enttäuschung über das Ende von Matthias Lilienthals Intendanz (...) zum Ausdruck bringen." Es sei Aufgabe des subventionierten Theaters, "ein Ort der Reflexion und des Aufbruchs, nicht eine Bastion der Affirmation" zu sein. Die Schauspieler sind überzeugt, eine vielseitige Arbeit zu zeigen als Antwort auf aktuelle politische, gesellschaftliche und ästhetische Fragen. Doch sie bräuchten das Vertrauen des Publikums. Lilienthal hatte selbst seinen Abschied für 2020 verkündet, nachdem ihm die Stadtrats-CSU ihre Unterstützung entzogen hatte. Dies untergrabe den Geist der Kammerspiele, schreiben die Ensemble-Mitglieder nun. "Das Neue ist kein Fertigprodukt, das sich bestellen und umgehend konsumieren lässt. Es will gefunden werden", heißt es. "Man könnte meinen, es gäbe uns in diesem Moment schon nicht mehr. Doch das Gegenteil ist der Fall." Man wolle weiter experimentieren und die Begegnung mit dem Publikum suchen.

© SZ vom 23.03.2018 / clu - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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