Streit im Stadtrat:Verkehrskonzept für Bahnhof-Vorplatz

Und wenn ich nicht mehr weiter weiß, dann gründ' ich einen Arbeitskreis: Frei nach diesem Motto hat die Vollversammlung des Stadtrats das Planungsreferat beauftragt, ein Verkehrskonzept für den Vorplatz des Hauptbahnhofs zu erstellen. Die Experten sollen abwägen, wie sich eine Sperrung für Autos oder aber ein Offenhalten der Straßen auf die Erschließung des Bahnhofs auswirkt und wie die verschiedenen Verkehrsteilnehmer bei diesen Szenarien miteinander klarkommen. Mit diesem salomonischen Vergehen umgingen CSU und SPD einen Koalitionsknatsch. Die Bündnispartner konnten sich bislang nicht einigen. Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) betonte in der Sitzung noch einmal, durchaus Sympathie für einen autofreien Bahnhofplatz zu haben. Eine Entscheidung müsse aber auf "fundierten Daten" beruhen. Die CSU hingegen hält schon angesichts des starken Trambahnverkehrs eine Flanierzone für "völligen Unsinn", so Planungssprecher Walter Zöller. Die Grünen zeigten sich empört über dieses "totale Zurückrudern" der Koalition. Nach Einschätzung von Verkehrsexpertin Sabine Nallinger sei der autofreie Platz eigentlich schon so gut wie beschlossen gewesen. Auf Anregung von Linken und ÖDP sprach sich der Stadtrat dafür aus, bei der Bahn eine verbesserte Verbindung zum Zentralen Omnibusbahnhof anzumahnen.

Die Verkehrsdebatte verdeckte ein wenig, dass es in der Beschlussvorlage von Stadtbaurätin Elisabeth Merk eigentlich um anderes ging: Um den Neubau des Empfangsgebäudes, der allerdings erst Mitte der 2020er Jahre fertig werden soll. Aus dem Rathaus kam nun ein klares Ja zu den Plänen.

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