Stimmkreis München-Mitte:Überraschung bei Kandidatenkür der SPD

Der klare Favorit ist aus dem Rennen: Die SPD hat sich bei der Kandidatenkür für den neuen Landtags-Stimmkreis München-Mitte überraschend für einen Neuling entschieden und dem stellvertretenden Münchner Parteivorsitzenden Roland Fischer eine herbe Niederlage beschert. Fischer, der bereits zweimal erfolglos für den Bundestag kandidiert hat, lag nach dem ersten Wahlgang noch deutlich vor seinen drei Mitbewerbern. In der Stichwahl jedoch errang der 48 Jahre alte Literaturwissenschaftler Michael Ott nach expliziten Wahlempfehlungen der zwei inzwischen ausgeschiedenen Kandidaten eine knappe Mehrheit. Der außerhalb der SPD weitgehend unbekannte Ott tritt nun im Herbst 2018 gegen den CSU-Stadtrat Hans Theiss und den Landtags-Fraktionschef der Grünen, Ludwig Hartmann, an. Der Stimmkreis dürfte bei der Landtagswahl bayernweit zu den spannendsten zählen: Im Stadtzentrum wird tendenziell eher rot oder grün gewählt, die CSU könnte aber bei einem Nahezu-Patt der beiden anderen Kandidaten zur stärksten Partei werden.

Michael Ott, der auch Wahlkampf für den SPD-Bundestagskandidaten Bernhard Goodwin gemacht hat, will sich vor allem um die Themen Bildung, Kultur und Europa kümmern. Der eloquente und streitbare Fischer hingegen "steht wie kein anderer fürs Thema Wohnen und Mieten", so Münchens SPD-Chefin Claudia Tausend. Da auch der Wohnungspolitiker Andreas Lotte abgewählt wurde, mahnt Tausend nun alle Münchner Landtagskandidaten, sich mit diesem Thema auseinanderzusetzen.

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