Verkehr:Nadelöhr auf dem Mittleren Ring

Verkehr: Die Zufahrt auf den Isarring vom Effnerplatz wird gesperrt.

Die Zufahrt auf den Isarring vom Effnerplatz wird gesperrt.

(Foto: Catherina Hess)

An den Isarring wird eine dritte Spur angestückelt. Darum steht den Autofahrern von 7. August an nur eine Fahrbahn Richtung Schwabing zur Verfügung.

Von Marco Völklein

Zuletzt hatte sich auch noch die CSU-Fraktion im Rathaus in die Sache eingeschaltet. Lange Staus hatten die Stadträte befürchtet, wenn, wie ursprünglich geplant, vom 24. Juli an die dritte Fahrspur nördlich an den Isarring angestückelt werden sollte. Denn dazu muss das Baureferat den Verkehr in Richtung Schwabing auf nur noch eine Spur verengen. Lässt sich, so fragten die Stadträte, die Baustelle nicht irgendwie anders abwickeln? Die Antwort von Baureferentin Rosemarie Hingerl kam prompt: Im Grunde nein. Die Planer könnten allenfalls noch an Details feilen.

Tatsächlich ist es ihnen gelungen, den Autofahrern ein paar Tage Luft zu verschaffen. Statt im Juli geht es nun erst am 7. August los. "Wir haben noch einmal Abläufe optimiert, alles noch enger getaktet als ohnehin geplant", sagt Richard Bartl, der städtische Baustellenkoordinator. Doch trotz aller Bemühungen, eines lässt sich nicht ändern: Um den Arbeitern am Isarring genug Platz zum Planieren, Betonieren und Asphaltieren zu lassen, muss der Verkehr in Richtung Schwabing auf eine Fahrspur verengt werden. Und das bis in den Oktober hinein. "Anders geht es nicht", sagt Bartl.

Deshalb warnt er schon seit Monaten vor der riesigen Staufalle, die sich am Isarring vom 7. August an auftun wird. Entlang der Strecke haben Bartl und seine Leute bereits Hinweisschilder aufgestellt, die Baustellenplaner tingelten durch mehrere Bezirksausschüsse, um die Stadtviertelpolitiker und Bürger zu sensibilisieren. Lange Staus bis zum Leuchtenbergring oder zur Einmündung der A 8 in den Mittleren Ring auf Höhe des alten Ramersdorfer Ortskerns - all das wird sich nicht verhindern lassen.

Denn Bartl und Projektleiter Robert Fricke bauen für 5,6 Millionen Euro eine dritte Spur an den Isarring an. Dank der kann dann künftig die Ampelanlage an der Einmündung der Ifflandstraße verschwinden, die den Verkehr ausbremst. Mit der zusätzlichen Einfädelspur auf den Ring wird das von Ende Oktober an ein Ende haben, hoffen die Planer. Doch bis dahin sollten sich Autofahrer auf einiges gefasst machen.

Denn die Arbeiter müssen nicht nur die dritte Spur asphaltieren, vorher muss die Seehaus-Brücke verbreitert, entlang des Schwabinger Bachs eine Stützmauer errichtet und ein Riegel vor einem Pumpwerk gebaut werden. "All das können wir nur bauen, wenn wir eine Fahrspur sperren", sagt Fricke. Das bedeutet aber auch: Für die Autofahrer "schaffen wir dort einen Pfropfen". Staus sind programmiert. Wer kann, sollte den Abschnitt meiden. Verschärft wird die Situation zudem noch dadurch, dass auch an der Einmündung der Ifflandstraße in den Isarring gebaut wird. Diese wird gesperrt, sodass Autofahrer von der Ifflandstraße aus nicht mehr nach Schwabing kommen.

Es gibt keine gute Ausweichstrecke

Das Problem ist: "Es gibt keine wirklich adäquate Umleitungsstrecke", sagt Bartl. Die Planer stellen deshalb an der Isarparallele Schilder auf, um die Autofahrer frühzeitig abzuleiten - etwa über Maximilianstraße oder Prinzregentenstraße zur Ludwig- und Leopoldstraße weiter nach Schwabing. An der Tivolibrücke schließlich werden Schilder die Autofahrer gen Osten den Montgelasberg hoch zum Effnerplatz führen.

Dort allerdings wird die Abfahrt vom Effnerplatz auf den Isarring hinab gen Westen gesperrt. Nur noch Linienbusse werden dort durchgelassen. So soll verhindert werden, dass weitere Autos in den dann ohnehin schon vollgestauten Mittleren Ring reindrücken. Wer also vom Effnerplatz aus nach Schwabing will, dem bleibt nur der Weg über die Herzog-Heinrich-Brücke im Norden. Und die ist bereits ganz ohne Umleitungsverkehr zumindest zu den Hauptverkehrszeiten mehr als ausgelastet.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: