Statistik: Wohnen in München ist gar nicht so teuer - zumindest bei den Nebenkosten

Die Nachfrage nach Immobilien in München ist geblieben.

Immobilien und Grundstücke in München sind wieder teurer geworden - nur bei den Nebenkosten liegt die Stadt nicht an der Spitze.

(Foto: picture alliance / dpa)
  • Die verbrauchsunabhängigen Gebühren liegen in München leicht unter dem Durchschnitt.
  • Sehr gut schneidet die Stadt im Vergleich bei den Müll- und Abwassergebühren ab.
  • Der Bund der Steuerzahler hat errechnet: Ein Drei-Personen-Haushalt zahlt in München 1643 Euro Nebenkosten pro Jahr (ohne Strom, Gas und Schornsteinfeger). In Berlin wären es 2150 Euro.

Von Anna Hoben

Wohnen in München ist gar nicht so teuer - jedenfalls was die Mietnebenkosten angeht. Regelmäßig gibt die Stadt bekannt, was Mieter zusätzlich zur reinen Wohnungsmiete bezahlen müssen, wie sich diese Kosten entwickelt haben und wie München im Vergleich zu anderen Großstädten dasteht. Zusammengefasst lässt sich sagen: ziemlich gut.

Da gibt es zum einen die sogenannten hoheitlichen Gebühren, sie werden aufgrund von gesetzlichen Regelungen erhoben und fallen unabhängig vom Verbrauch an: Grundsteuer, Straßenreinigungsgebühren und Kaminkehrergebühren. So hat sich etwa der Hebesatz der Grundsteuer, die der Vermieter auf den Mieter umlegen kann, seit 2010 nicht verändert. In einer Vorlage für die Vollversammlung des Stadtrats am Mittwoch heißt es, München liege mit einem Hebesatz von 535 Prozent im Vergleich mit anderen deutschen Großstädten leicht unter dem Durchschnitt. In Hamburg beträgt er 540 Prozent, in Berlin 810.

Die Straßenreinigungsgebühren sind seit 2015 gleich geblieben; zuvor waren sie sogar etwas höher gewesen. Bei Kaminkehrern ist ein Vergleich nicht möglich, denn seit einer Gesetzesänderung im Jahr 2013 können sie die Preise für die meisten ihrer Arbeiten völlig frei gestalten. Der Eigentümer beauftragt sie für diese Arbeiten selbst. Nur für wenige Tätigkeiten gelten festgelegte Gebühren.

Dann gibt es jene Nebenkosten, bei denen die Stadt der alleinige Anbieter ist: Wasserversorgung, Stadtentwässerung, Hausmüllentsorgung und Fernwärme. Bei den Wassergebühren legt die Stadt für ihre Beispielrechnung einen jährlichen Verbrauch von 96 Kubikmetern zugrunde. Hierfür zahlten Münchner im vergangenen Jahr 177 Euro, etwas mehr als im Jahr zuvor (172 Euro). Seit 1998 sind die Kosten für Wasser zwar um 65 Prozent gestiegen, damals zahlten die Münchner 116 Euro. Doch auch in dieser Kategorie ist die bayerische Landeshauptstadt günstiger als viele andere deutsche Großstädte. Etwas besser sind die Einwohner von Köln und Frankfurt dran; Bremer, Essener und vor allem Stuttgarter bezahlen deutlich mehr.

Die Abwassergebühren (Schmutzwasser und Niederschlagswasser) sind in München seit 21 Jahren konstant geblieben. In Leipzig, Köln und Düsseldorf bezahlt man weniger fürs Schmutzwasser, teurer kommt es unter anderem Mieter in Stuttgart, Dresden und den Stadtstaaten zu stehen. Durchschnittlich bezahlen Mieter 1,77 Euro je Kubikmeter Schmutzwasser; in München sind es 1,56 Euro. Auch bei den Müllgebühren schneidet München im Vergleich sehr gut ab. Fernwärmegebühren sind in den vergangenen Jahren gesunken, von 97,38 Euro pro Megawattstunde brutto im Jahr 2012 auf 79,86 Euro. Auch bei den Erdgaspreisen ist München günstiger als andere Großstädte.

Dass die Münchner zumindest bei den Nebenkosten besser dastehen als sämtliche anderen deutschen Landeshauptstädte, hat auch der Bund der Steuerzahler ermittelt, zuletzt vor etwa einem Jahr. Demnach bezahlt ein Drei-Personen-Haushalt in einem Einfamilienhaus mit Gasheizung in innerstädtischer Lage in München 1643 Euro Nebenkosten pro Jahr (ohne Strom, Gas und Schornsteinfeger). Am meisten müssen dieser Rechnung zufolge die Berliner bezahlen, nämlich 2150 Euro pro Jahr.

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