Wohnungsbau:Günstig leben in Tutzing

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Am Kallerbach gibt es den Quadratmeter ab 7,50 Euro

Von Manuela Warkocz, Tutzing

Das Bauvorhaben mit günstigen Wohnungen Am Kallerbach in Tutzing hat eine weitere Hürde genommen. Der Bau- und Ortsplanungsausschuss hat die notwendigen Änderungen des Bebauungsplans als Satzung beschlossen, nachdem die Verwaltung mehrere öffentliche und private Hinweise und Einwendungen aufgenommen hat. Der Verband Wohnen im Kreis Starnberg will Am Kallerbach sein größtes und kostspieligstes Vorhaben der nächsten Zeit verwirklichen - heiß ersehnt in der Seegemeinde, die mit Spitzenpreisen bei Immobilien aufwartet und für Geringverdiener kaum erschwingliche Mietwohnungen hat. Von Frühjahr 2018 an sollen auf dem 12 875 Quadartmeter großen Grundstück 70 Wohneinheiten entstehen. Insgesamt geht es um 4583 Quadratmeter Wohnfläche.

Die Wohnungen verteilen sich auf fünf Einheiten mit jeweils sechs versetzten Blöcken. Ende 2020 sollen die Mieter einziehen können. Die Baukosten liegen nach bisherigen Schätzungen des Verbands bei 20,5 Millionen Euro - ohne den Grundstückspreis. Denn das Gelände gehört in diesem Fall dem Verband. Normalerweise vergeben die Gemeinden den Grund in Erbpacht an den Verband.

Die Wohnungen kosten dem Verband zufolge 7,50 Euro monatliche Kaltmiete für Mieter mit Wohnberechtigungsschein, ohne Berechtigungsschein zehn Euro. Pro Wohneinheit ist ein Stellplatz in der Tiefgarage vorgesehen. Die Miete für einen Platz soll 45 Euro monatlich betragen. Ein Nachbar kritisierte, dass nicht genügend oberirdische Stellplätze ausgewiesen seien. Er befürchtet, dass die Straße Am Kallerbach zugeparkt wird.

Die Gemeinde sichert nun zu, dass die Verkehrssituation nach Fertigstellung der Wohnanlage bewertet wird. Gibt es Verkehrsbehinderungen, werde man mit entsprechenden Verkehrszeichen reagieren. Schalldämmelemente und ein Tor neuer Bauart sollen Geräuschbelästigungen durch die Tiefgarage verhindern.

In der Debatte bedauerte 3. Bürgermeisterin Marlene Greinwald (Freie Wähler), dass der Verband Wohnen leider Hochbeete zum Gärtnern abgelehnt habe. "So etwas wäre für die Zukunft schon wünschenswert", betonte sie. Christine Nimbach (Grüne) befürchtet, dass Mieter wegen der steilen Topografie des Geländes im Erdgeschoss "sehr wenig Licht, vor allem im Winter" abbekämen. Sie stimmte als einzige gegen die Satzung. Baureferent Wolfgang Marchner, sonst gern äußerst kritisch, hielt dagegen. Man könne froh sein in Tutzing, "ein so ambitioniertes Vorhaben im preiswerten Wohnungsbausegment auf den Weg gebracht zu haben". Die amtierende 2. Bürgermeisterin Elisabeth Dörrenberg (CSU) ergänzte: Es entstünden qualitativ hochwertige Wohnungen, und zwar nicht in lauter Riegeln, "sondern so, dass man noch Seeblick hat, wenn man von Weilheim her in den Ort reinfährt".

Für Interessenten sei es noch "ein bisschen früh", sagt der Verband auf Nachfrage. Wie üblich werde man sich auf einer Liste der Gemeinde eintragen können. Die Gemeinde prüfe den Bedarf. Die Hausverwaltung des Verbandes übernehme in der Regel die Vorschläge.

© SZ vom 15.12.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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