Wörthsee:Wandern auf dem Holzweg

Der Rotary-Club finanziert im Bacherner Moos einen Steg, der zu einem Rundkurs um den Wörthsee gehört.

Christine Setzwein

Für den Naturfreund ist das Bacherner Moos ein Eldorado. Hier findet er offene Hoch- und Übergangsmoore, Flachmoore, Quellmoore, Pfeifengraswiesen, Feuchtgebüsche, Landröhricht, Wald und Großseggenried. Die ganze Gegend hier am Wörthsee bringt sogar den Planungsverband zum Schwärmen. Ihre Vielfalt, Eigenart und Schönheit trügen dazu bei, dass es sich hier um einen der wertvollsten Landschaftsabschnitte in Oberbayern handle, stellt die Behörde fest.

Grundstücksstreit am Wörthseeufer

Bald soll es einen beschilderten Wanderweg rund um den Wörthsee geben. Foto: Fuchs

(Foto: Sta Franz Xaver Fuchs)

Nun soll es hier noch schöner werden. Der Rotary-Club Wörthsee wird im Frühjahr mit den Arbeiten für einen Bohlenweg durch das Moos zwischen Walchstadt und Bachern beginnen. Eine großartige Sache, befand Wörthsees Bürgermeister Peter Flach in der Gemeinderatssitzung am Mittwoch. Nicht nur im Sinne der Natur, sondern auch im Sinne der Finanzen. Die Gemeinde kostet das Vorhaben nämlich keinen Cent, weder der Bau noch der Unterhalt.

Architekt Karl Grosselfinger, beim Rotary-Club zuständig für das Projekt "Rundwanderweg um den Wörthsee", rechnet damit, dass der Bohlenweg und die Schilder 15 000 bis 20 000 Euro kosten werden. Das alles finanzieren die Rotarier selbst, aus eigenen Mitteln und aus Spenden. Vor zwei Jahren, als sich der Rotary-Club Wörthsee gegründet hatte, nahmen sich die "Freunde" vor, rund um den Wörthsee einheitliche Schilder für Wanderer und Spaziergänger aufzustellen - ein Unterfangen, das den drei Anliegergemeinden Wörthsee, Seefeld und Inning bislang nicht gelungen war. Schon bald kam auch der Gedanke eines Bohlenwegs durch das Bacherner Moos auf. Hier gibt es einen Trampelpfad, der nur bei trockenem Wetter oder gefrorenem Boden wirklich Spaß macht.

Das liegt daran, dass das Moor hier bis zu sechs Meter tief ist und der Torf extrem nass und flüssig. Darum kann der Bohlenweg - insgesamt 156 Meter lang - auch nicht auf Pfählen gegründet werden, sondern besteht aus einzeln verschraubten, quer liegenden Holzplanken. Weil der Weg keine Rennstrecke für Radfahrer oder Mountainbiker werden soll, ist er nur 60 Zentimeter breit. An einigen Stellen sind Ausweichmöglichkeiten vorgesehen. Geplant wurde in enger Zusammenarbeit mit der Unteren Naturschutzbehörde und dem Landesbund für Vogelschutz, sagt Grosselfinger. Bei allen drei Gemeinden seien die Rotarier mit ihrem Projekt auf Begeisterung gestoßen. "Wir beheben eine üble Stelle und helfen den Leuten, sich besser zurechtzufinden."

Nicht nur Schilder sollen den Wanderern den Weg um den Wörthsee weisen, der zum Teil an stark befahrenen Straßen entlang führt. Auf neun Tafeln erfahren sie auch etwas über das Panorama und über die Ortshistorie. Zum Beispiel am Rathaus Wörthsee, am Badeplatz Rossschwemme und an der Mausinsel. Dazu werden auch Flyer mit der Strecke und vielen Hinweisen aufgelegt.

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