Wörthsee:Tagespflege ist gefragt

Pflegedienstleiterin Mandy Liemants

Mandy Liemants ist Pflegedienstleiterin bei der Nachbarschaftshilfe Wörthsee und nimmt Anmeldungen für die neue Tagespflege im Urban-Dettmar-Haus gerne entgegen.

(Foto: Franz Xaver Fuchs)

An diesem Donnerstag beginnt der Betrieb in Wörthsee

Von Christine Setzwein, Wörthsee

Was lange währt, wird dann doch irgendwann einmal gut. An diesem Donnerstag öffnet die Nachbarschaftshilfe Wörthsee (NBH) im Urban-Dettmar-Haus ihre Tagespflege. Schon im Oktober sollte eigentlich mit dem Betrieb begonnen werden, aber die Genehmigung des Starnberger Landratsamts ließ auf sich warten. "Die Gesetze haben sich grundlegend geändert", sagt die NBH-Vorsitzende Marita Heßmann. Wer hätte gedacht, dass eine behindertengerechte Toilette, an der es 20 Jahre lang nichts auszusetzen gab, umgebaut werden muss, weil heute größere Abstände vorgeschrieben sind? Und natürlich musste auch beim Brandschutz nachgebessert werden. Aber jetzt ist alles gut, und die ersten Gäste können kommen.

Zwölf Plätze hat die Tagespflege im ehemaligen Altenpflegeheim. Es gibt bereits Anmeldungen aus Wörthsee, aber Heßmann rechnet damit, dass auch Interessenten aus den Gemeinden Andechs, Inning, Seefeld und Weßling nachfragen. Die Tagespflegeeinrichtungen in Weßling und Inning seien nämlich übervoll, in Andechs und Seefeld gebe es überhaupt kein entsprechendes Angebot. Im Urban-Dettmar-Haus werden sich ständig drei Pflegekräfte um die Gäste kümmern, eine Wirtschafterin kocht - gerne auch zusammen mit den Besuchern.

Menschen mit eingeschränkter Alltagskompetenz und Alleinlebende, die gerne Zeit in Gesellschaft verbringen möchten, sind willkommen. Der Tagesablauf ist strukturiert: Zwischen 8 und 9 Uhr morgens kommen die Gäste an, dann gibt es ein gemeinsames Frühstück. Zeitung lesen, Singen, Gymnastik, Spaziergänge, gemeinsames Kochen oder kreatives Gestalten können Aktivitäten sein. Mittagessen ist um 12 Uhr, bis 14 Uhr herrscht Mittagsruhe. Nach dem Kaffeetrinken brechen die Gäste gegen 16 Uhr wieder auf. Auf Wunsch gibt es einen Fahrdienst.

Angehörige sollten sich nicht scheuen, ihre pflegebedürftigen Eltern oder Großeltern für einen, zwei oder drei Tage anzumelden. "Zum Luftholen", wie Heßmann sagt. Die Kosten - je nach Pflegestufe unterschiedlich - werden von der Pflegekasse bis zum jeweiligen Höchstbetrag übernommen, das Geld muss aber abgerufen werden. Eine Anmeldung ist auf jeden Fall nötig. Pflegedienstleiterin Mandy Liemants hat Sprechstunde von Montag bis Freitag, jeweils von 9 bis 12 Uhr, Telefon 08153/889968, die Nachbarschaftshilfe ist unter der Telefonnummer 08153/8788 zu erreichen.

Für Heßmann ist die Tagespflege ein wichtiger Baustein, damit ältere Menschen möglichst lange in der eigenen Wohnung bleiben können. Sie wirkt gegen Vereinsamung, entlastet die Angehörigen, ergänzt die ambulante Pflege und trägt nicht zuletzt auch zur Lebensfreude bis ins hohe Alter bei.

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