Wörthsee:Pfarrer Miesen verlässt Wörthsee

Wörthsee

Kehrt der Pfarrei Wörthsee den Rücken: Andreas Miesen übernimmt neue Aufgaben in Augsburg.

(Foto: Martina Kaiser/oh)

Die Pfarrei wird zum 1. September 2017 mit Seefeld zusammengelegt

Von Christine Setzwein, Wörthsee

Die Wörthseer Katholiken müssen Abschied nehmen. Nicht gleich, aber im Februar 2017. Dann nämlich verlässt Pfarrer Andreas Miesen die Pfarrei "Zum Heiligen Abendmahl" in Richtung Augsburg. Bischof Konrad Zdarsa hat den 47-Jährigen zum Bischöflichen Beauftragten für den Ständigen Diakonat im Bistum Augsburg ernannt. Außerdem wird er zum 1. März 2017 die Leitung der Diözesanstelle "Berufe der Kirche" übernehmen. Eine "spannende und interessante Aufgabe", sagte Miesen am Dienstag zur SZ. "Deshalb habe ich Ja gesagt." Er freue sich auf die neuen Herausforderungen, aber gleichzeitig "wird mir ein Abschied aus Wörthsee nicht leicht fallen".

Für die Gläubigen bedeutet das zunächst, dass die Pfarrstelle in Wörthsee von Mitte Februar an vakant ist. Pfarrer Roland Böckler von der Pfarreiengemeinschaft Seefeld/Hechendorf, wird dann die Pfarradministratur in Wörthsee übernehmen, erläutert Miesen den offiziellen Fahrplan der Diözese. Unterstützung bekommt Böckler von einem weiteren Priester, der bis einschließlich August zur Aushilfe nach Wörthsee kommen soll. Zum 1. September 2017 wird die neue Pfarreiengemeinschaft Seefeld/Wörthsee errichtet. Der leitende Pfarrer wird dann seinen Wohnsitz in Hechendorf haben, ein weiterer Priester soll im Pfarrhaus in Wörthsee wohnen und in der Pfarreiengemeinschaft mitarbeiten. Vorgesehen ist darüber hinaus eine Stelle für einen Gemeindereferenten. Miesen: "Das Hauptbüro der Pfarreiengemeinschaft wird in Oberalting angesiedelt sein, das Pfarrbüro in Wörthsee bleibt aber als Nebenbüro erhalten."

2010 hat Miesen die Pfarrei "Zum Heiligen Abendmahl" übernommen, nachdem der langjährige und beliebte Pfarrer Elmar Schnitzler gestorben war. Viele Katholiken taten sich anfangs schwer mit dem Neuen. Der als erstes den Hang vor der Pfarrkirche abholzen ließ, um sie wieder sichtbar zu machen. Der eine Spendenaktion für den Bau einer Orgel initiierte und nicht nachließ, bis die 150 000 Euro dafür tatsächlich zusammen waren. Der das Pfarrhaus sanieren und so umbauen ließ, dass eine Wohnung vermietet werden konnte. Auch in jüngster Zeit machte der Pfarrer von sich reden. Wegen der desolaten Finanzlage der Pfarrei möchte Miesen den Hang hinter dem Pfarrhaus zum Baugrund machen, zum Ärger der Nachbarn und der Naturschützer und zum Missfallen einiger Gemeinderäte. Den Pfarrsaal ließ er schließen, weil er dringend saniert werden müsste und der Unterhalt schließlich zu teuer kam. Gleichzeitig hatten der Pfarrer, der Pfarrgemeinderat und die Kirchenverwaltung Wörthsee Großes vor: die Pfarrheimsanierung und den Bau eines Seniorenzentrums auf dem Kirchenareal. "Das", so Miesen, "werde ich zu meinem Bedauern leider nicht mehr weiter begleiten können."

Dafür wird er in Zukunft Diakone in der Ausbildung begleiten. Diakone, oft verheiratete Familienväter, hätten mit ihrem Blick auf Menschen, die an den Rändern von Kirche und Gesellschaft leben, "eine wichtige Funktion als Brückenbauer", sagt Miesen. Auch auf seine zweite Aufgabe als Leiter der Diözesanstelle "Berufe in der Kirche" freut er sich. Die Werbung für kirchliche Berufe und Menschen für den kirchlichen Dienst zu begeistern, seien ein großartiger Auftrag.

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