Josef Kraus oder Christel Muggenthal? Am 30. März steht es fest, wer neuer Wörthseer Bürgermeister wird. Foto: Georgine Treybal
(Foto: Georgine Treybal)Wer der neue Bürgermeister von Wörthsee wird, steht erst am 30. März nach der Stichwahl fest. Eines ist jetzt schon sicher: Er oder sie muss jede Menge Verhandlungsgeschick und Überzeugungskraft besitzen - und kompromissbereit sein. Denn im neuen Gemeinderat hat keine Fraktion die absolute Mehrheit. Großer Verlierer ist die CSU: Sie hat nur noch fünf Sitze statt wie bisher acht. Großer Gewinner ist die neue Gruppierung Wörthsee-Aktiv (WA). Sie kam aus dem Stand auf drei Sitze. SPD und Grüne behalten ihre jeweils drei Mandate, die Freien Wähler (FW) ihre zwei. Neun von 16 Gemeinderäten ziehen neu ins Gremium ein.
Dass die Wörthseer kräftig kumuliert und panaschiert haben, zeigt das Ergebnis der Gemeinderatswahl: 2831 Wahlberechtigte haben insgesamt 43 061 Stimmen vergeben. Die CSU bekam 14 663, die SPD 7216, die Grünen 7220, FW 6532 und Wörthsee-Aktiv 7430. Den Titel "Häuflkönig" hat sich CSU-Spitzenkandidat Josef Kraus mit insgesamt 2083 Stimmen geholt. Auf seine Gegenkandidatin in der Stichwahl, Christel Muggenthal (SPD), entfielen 1722 Stimmen.
Dass Listenplatz 1 nicht unbedingt den Einzug in den Gemeinderat bedeuten muss, zeigt ein Blick auf Wörthsee-Aktiv. Spitzenkandidatin Sandra Bäumler wurde nach hinten auf den vierten Platz gereicht. Dafür wurde die Physiotherapeutin Johanna Benz vom achten auf den dritten Platz vorgehäufelt. Sie sitzt nun zusammen mit dem Steuerberater Dirk Bödicker und dem Landwirt Paul Grundler für die WA zum ersten Mal im Gremium.
Den Wiedereinzug geschafft haben für die CSU-Fraktion der Wirtschaftsprüfer Franz Polz, der Rechtsanwalt und bisheriger Vize-Bürgermeister Konrad Gritschneder (beide parteifrei), die Büroangestellte und CSU-Ortsvorsitzende Martina Jursch und der Kaufmännische Angestellte Josef Wittenberger. Jursch rutschte von Platz zwei der CSU-Liste auf Platz fünf zurück.
Auch Hausfrau Christel Muggenthal und Richter Arthur Schnorfeil sind alte Hasen im Wörthseer Gemeinderat. Mit dabei in der künftigen SPD-Gemeinderatsfraktion ist die Historikerin Monika Ofer. Christine Rose war nicht mehr angetreten.
Als Bürgermeisterkandidat landete der Grüne Gerald Grobbel zwar mit 17,63 Prozent auf dem letzten Platz, auf der Gemeinderatsliste ging der Softwareentwickler dafür mit 1421 Stimmen als eindeutiger Sieger hervor. Der Lehrer Florian Tyroller und die Landschaftplanerin Birgit Dietrich sind die neuen Grünen-Gemeinderäte.
Der Bauunternehmer und Kunsthistoriker Andreas Stipp (FW) wurde zwar nicht Bürgermeister von Wörthsee, aber im neuen Gemeinderat ist er vertreten. Ihm zu Seite wird Gastronom Thomas Bernhard sitzen. Er wurde von Platz acht auf Platz zwei vorgehäufelt. Erster Nachrücker ist der Unternehmer Harald Lossau.
Entweder die CSU- oder die SPD-Fraktion bekommen nach der Stichwahl einen Gemeinderat mehr. Wenn Christel Muggenthal neue Gemeindechefin wird, rückt der Managementberater Klaus Kaplaner nach. Die SPD-Fraktion hätte dann vier Mitglieder. Sollte Josef Kraus gewinnen, kommt die CSU auf sechs Sitze. Nachrücker wäre dann der Bruder von Martina Jursch, der Gartenbauunternehmer und Landwirt Jakob Aumiller. Sollte er das Mandat nicht annehmen, könnte der Zeitsoldat Roman Dittrich in den Gemeinderat kommen.
CSU: Josef Kraus, Franz Polz, Konrad Gritschneder, Martina Jursch, Josef Wittenberger. SPD: Christel Muggenthal, Arthur Schnorfeil, Monika Ofer. Grüne: Gerald Grobbel, Florian Tyroller, Birgit Dietrich. Freie Wähler: Andreas Stipp, Thomas Bernhard. Wörthsee-Aktiv: Paul Grundler, Dirk Bödicker, Johanna Benz