Wörthsee:Lebendige Ortsmitte

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Auf dem Areal hinter dem Kirchenwirt soll neuer Wohnraum entstehen. (Foto: Nila Thiel)

Auf dem Areal des Kirchenwirts in Steinebach soll ein klassisches Mischgebiet entstehen mit Läden, Gastronomie und Wohnungen

Von Christine Setzwein, Wörthsee

Lange hat's gedauert, aber jetzt "ist eine Ortsmitte erkennbar", lobte Paul Grundler (Wörthsee-Aktiv) in der Gemeinderatssitzung am Montagabend den Entwurf für das Kirchenwirt-Areal in Steinebach. Das Gremium war sehr angetan vom dem Konzept des Schondorfer Planers Serge Schimpfle und beschloss einstimmig, ein beschleunigtes Bebauungsplanverfahren einzuleiten.

Gastronomie, Wohnen und Einzelhandel - ein typisches Mischgebiet soll demnach auf dem Grundstück der Familie Raabe entstehen. Am wichtigsten war der Gemeinde, dass das Wirtshaus erhalten bleibt, das dem Steinebacher Dorfkern seit mehr als 100 Jahren sein typisches Gesicht gibt.

Im Umgriff des neuen Bebauungsplans befinden sich das Areal rund um den Kirchenwirt, aber auch die Parkplätze auf der anderen Seite der Weßlinger Straße. Das Stück Straße könnte sogar verkehrsberuhigt werden, meinte Schimpfle. Vor allem die Erdgeschoss-Nutzung sei sehr wichtig in einem Mischgebiet, sagte er. Deshalb hat er hinter dem Wirtshaus eine Fläche für "kulturelle Nutzung" eingeplant, quasi als Ersatz für den Saal im Obergeschoss des Kirchenwirts, der seit Jahren aus Brandschutzgründen für Veranstaltungen nicht mehr genutzt werden darf. Rechts davon soll es einen Laden oder ein Café mit Freischankfläche geben. Viel Platz wird dem Wohnungsbau eingeräumt. Die Familie Raabe wird Haus und Grund verkaufen. Die Pachtverträge mit Kirchenwirt Ralf Hannemann und den Betreibern des Ladens "Seenswert" laufen Ende Juni aus.

Dann schließt zwar Raabes Kirchenwirt, aber dafür macht der neue "Augustiner am See" wieder auf. Für den 1. Juni ist die Eröffnung geplant, hieß es am Montag im Gemeinderat. Die Münchner Brauerei hatte ein paar kleine Änderungen beantragt, wie eine Absenkung der Firsthöhe und weniger Fenster und Türen zur Seepromenade hin. "Im Interesse der Nachbarn", meinte Bauamtsleiter Uwe Kreißelmeier.

Auch wenn die neue Gaststätte mit Schwemme und Biergarten an Stelle des legendären "Strandbads Fleischmann" fast fertig ist, finden sich im Gemeinderat immer wieder Gründe für Kritik. Am Montag waren es der fehlende Freiflächenplan und ein Tor auf dem Plan, das "wir so noch nie gesehen haben", empörte sich Birgit Dietrich (Grüne). Thomas Bernhard (Freie Wähler) holte noch weiter aus und führte die längst beschlossene Stellplatzsatzung für den Augustiner an, die seiner Meinung nach nicht so hätte durchgehen dürfen. Der Freiflächenplan wird nun für die nächste Sitzung angefordert.

© SZ vom 20.04.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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