Wörthsee:Frischzellenkur

Inning: Alex Aumiller Vorsitzender der Selbstständigen Wörthsee

Er ist hineingewachsen in den Gartenbaubetrieb seines Vaters. Und Alex Aumiller, der neue Vorsitzende des Vereins "Die Selbstständigen in Wörthsee", liebt seinen Beruf.

(Foto: Nila Thiel)

"Die Selbstständigen" standen schon fast vor der Auflösung. Der neue Vorsitzende Alex Aumiller will nun neuen Schwung in den Verein der Gewerbetreibenden bringen und 2018 wieder eine Messe organisieren

Von Christine Setzwein, Wörthsee

"G'scheit" will er es machen, nach vorne schauen und frischen Wind in die Gruppe bringen. Alex Aumiller ist neuer Vorsitzende des Vereins "Die Selbstständigen in Wörthsee" und mit seinen 25 Jahren auch der jüngste bisher. "Ich will etwas bewirken", sagt der Garten- und Landschaftsbaumeister.

Viel hat nicht gefehlt, und es wäre zur Auflösung des Vereins gekommen. 2001 gegründet, haben sich die örtlichen Gewerbetreibenden vor allem mit der Organisation der erfolgreichen Wörthsee-Messe einen Namen gemacht. Doch seit der 6. Messe im Jahr 2015 ist es ruhig geworden. Seither fand sich auch kein neuer Vorsitzender, nachdem Christoph Hempel zurückgetreten war. Diese Zeiten sind vorbei. Mit Simon Kahl als Stellvertreter hat sich der Vorstand weiter verjüngt.

Dass er auch den Beruf seines Vaters ergreifen wird - Jakob Aumiller hat den gleichnamigen Gartenbaubetrieb 1988 gegründet - war für Sohn Alex keine Frage. Weil die Familie auch noch eine Landwirtschaft hat, "bin ich da hineingewachsen". Jeden Tag nach der Schule half er mit, nach dem Hauptschulabschluss begann er die Lehre, mit 23 Jahren hatte er seinen Meister. 2012 wurde der Betrieb in eine GmbH umgewandelt. Vater und Sohn sind die Geschäftsführer. Mit einem Mitarbeiter startete die Firma, heute sind es zwölf - darunter zwei Rumänen, ein Pole und ein anerkannter Flüchtling aus Eritrea. "Alle sehr fleißige und gute Leute", lobt Alex Aumiller. Dazu kommen noch zwei Auszubildende. Die sollen auch bleiben, wenn es nach ihm geht, denn die Suche nach guten Mitarbeitern werde immer schwieriger. Garten- und Landschaftsbauer sind gefragt, auch bei den Kunden. "Wir sind bis August ausgebucht", sagt der 25-Jährige.

Zielstrebig geht er auch den Posten als Vorsitzender der Selbstständigen an. Die Mitglieder, knapp 40, sollen besser informiert, neue dazu gewonnen werden. Mehr Werbung will er machen, damit die Wörthseer wissen, welche Betriebe es am Ort überhaupt gibt und sie auch nutzen. Aumiller: "Ich möchte, dass die Selbstständigen wieder gut dastehen." Geplant ist eine Plattform für Lehrstellen und Praktika. Auch das Zusammengehörigkeitsgefühl will er stärken. Kommende Woche ist schon ein Ausflug in die "Münchner Unterwelten" angesetzt. 2018 wird es wieder eine Wörthsee-Messe geben.

Das alles geht nur, wenn der gesamte Vorstand mitarbeitet. Und das tue er. Froh ist Aumiller nicht nur über seinen jungen Vize Kahl, sondern auch darüber, dass er in Oliver Scheller und Robert Wihan zwei altgediente Mitglieder zur Unterstützung hat. Den Wörthsee hat Alex Aumiller direkt vor der Nase, aber zur Entspannung geht er lieber zum Wandern in die Berge. Im Urlaub mag er gerne auch weiter weg, über den eigenen Tellerrand hinausschauen. Nach Irland zum Beispiel, wo er kürzlich mit seiner Freundin war. Urlaub kann bei den Aumillers ganz normal genommen werden. "Wir zahlen nach Tarif und sind Mitglied im Landesverband." Der Betrieb läuft im Winter weiter, mit Winterdienst, Maschinenpflege und Wartungen.

Und dann gibt es ja noch die Steinebacher Feuerwehr, den Trachtenverein und die Burschenschaft. Auch dort engagiert sich Alex Aumiller. Das Motto der Selbstständigen ist auch seins: wohnen, leben und arbeiten in Wörthsee.

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