Wörthsee:Es werde Licht

Steinebach, S-Bahn Brücke

Ganz an den Rand müssen sich die Fußgänger quetschen, wenn ihnen in der Auinger Bahnunterführung ein Auto begegnet.

(Foto: Georgine Treybal)

Die Bahnunterführung in Auing soll sicherer und heller werden

Von Christine Setzwein, Wörthsee

Was geht vor: die Sicherheit der Fußgänger oder die freie Fahrt der Autolenker? Mit dieser Frage hatte es der Gemeinderat Wörthsee in seiner jüngsten Sitzung zu tun. Schon seit vielen Jahren möchte die Gemeinde die gefährliche Bahnunterführung in Auing entschärfen. Sie ist eng, finster, unübersichtlich und hat keinen Gehsteig. Es gibt zwar eine Vorfahrtsregelung, nach der nur ein Auto durch darf. Aber nicht immer halten sich die Fahrer daran. Und wenn Busse oder Lkw durchrauschen, sollten sich Fußgänger besser nicht in der Unterführung aufhalten.

Verkehrsplaner Christian Fahnberg vom Büro Ingevost hat sich im Auftrag der Gemeinde nun Gedanken über einen provisorischen Gehweg dort gemacht. Provisorisch deshalb, weil die Bahn die Linie S 8 zwischen Steinebach und Hechendorf zweigleisig ausbauen will und eine neue Unterführung anlegen muss. Die Rede ist vom Jahr 2025, wenn die zweite Stammstrecke in Betrieb geht. Nach Fahnbergs Plänen wäre die Fahrbahnbreite in der Unterführung nach dem Bau eines Gehweg nur noch 3,5 Meter breit. An der Hauptstraße stellt er sich ungefähr auf Höhe der Bahnhofstraße eine Querungsmöglichkeit für Fußgänger vor. Dort und von Richtung Auing kommend vor dem Unterführung sowie in der Auinger Straße sollen künftig Ampeln den Verkehr regeln. Das alles könnte die Gemeinde knapp 90 000 Euro kosten. Als Beispiel nannte er die Unterführung von Königswiesen.

"Das wird ein absolutes Chaos", kommentierte Jakob Aumiller (CSU) diese Pläne. An den Ampeln würden sich im Berufsverkehr lange Schlangen bilden, vor allem dann, wenn wieder einmal ein Schienenersatzverkehr eingerichtet werde, weil die S-Bahn ausfällt. Paul Grundler (Wörthsee-Aktiv) befürchtete, dass sich Autofahrer dann Schleichwege durch die Wohngebiete suchen würden. Wie viele Fußgänger nutzen die Unterführung überhaupt? Und ist es die Sache überhaupt wert, wenn es nur um ein paar Jahre geht?

"Ein Gehweg ist absolut notwendig", meinte Florian Tyroller (Grüne). Vize-Bürgermeister Konrad Gritschneder (CSU-Fraktion) plädierte als Sofortmaßnahme für Tempo 30 in der Unterführung. Bürgermeisterin Christel Muggenthal (SPD) machte schließlich folgenden Vorschlag: Zunächst soll nach Anfrage beim Straßenbauamt ein provisorischer Gehsteig angelegt, Tempo 30 eingeführt und eine Beleuchtung in der Unterführung angebracht werden. Dem stimmte der Gemeinderat zu.

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