Wörthsee:Der Zukunftswald

Wörthsee, Grundschule Baumpflanzaktion

Kinder der dritten Klassen der Grundschule Wörthsee haben in dem Waldstück an der Kuckuckstraße 100 Bäume gepflanzt.

(Foto: Georgine Treybal)

Wörthseer Grundschüler pflanzen junge Laubbäume. Die Stadtwerke Fürstenfeldbruck spenden dafür 100 Buchen

Von Magdalena Seidenspinner, Wörthsee

"Wie heißt denn der Baum, unter dem wir gerade sitzen?", fragt Paul Grundler die Gruppe. Blitzschnell schießen drei Finger nach oben. "Eine Fichte!", tönt es aus der ersten Reihe. "Sehr gut", lobt der Waldbesitzer die Schüler. "Ihr seit ja schon richtige Naturprofis."

Aufgeregt sitzen die Drittklässler der Grundschule Wörthsee auf den kleinen Bänken im Wald. Gemeinsam mit den Stadtwerken Fürstenfeldbruck und dem Forstrevier Starnberg werden sie heute junge Bäume pflanzen. Zwei Jahre sind die insgesamt 100 Buchen alt, die von den Kindern in dem Waldstück an der Kuckuckstraße eingesetzt werden sollen. Warum diese Arbeit so wichtig ist, erklärt Ingmar Jäschke von den Stadtwerken: Der Klimawandel mache den Fichtenbäumen sehr zu schaffen, deswegen müsse man Laubbäume einsetzen, um den Wald wieder jünger und widerstandsfähiger zu machen. Die Stadtwerke sponsern auch die Bäumchen.

Paul Grundler ist der Besitzer des Waldstücks, in dem die Wörthseer Schüler die Bäume pflanzen. Er unterstützt das Projekt gerne. "Die Kinder verlieren leider oft den Bezug zur Natur, viele hatten noch nie einen Baum in der Hand oder haben jemals selbst einen eingepflanzt. So ein Projekt ist eine gute Gelegenheit, den Kindern den Wald wieder näher zu bringen", sagt er.

Grundler macht es einmal vor, dann legen die Kleinen endlich los: In Zweiergruppen schnappen sie sich jeweils ein Bäumchen, einige Löcher wurden schon vorgegraben. Der Setzling wird ganz vorsichtig in das Loch gesetzt, dann kommt frische Erde darauf. Mit einem Stock werden die jungen Bäume markiert, denn im dichten Unterholz sind sie oft kaum zu sehen. Anschließend bekommt jedes Bäumchen noch einen eigenen Schutzzaun. "Das machen wir, damit die Bäume in Ruhe wachsen können und nicht von hungrigen Rehen angeknabbert werden", erklärt Waldbesitzer Paul Grundler den Kindern aus Wörthsee.

Bei der Arbeit im Wald sind alle Schüler voll motiviert. "Ich habe schon drei gepflanzt", tönt es hinter einer Fichte hervor. Spaß haben die Drittklässler jede Menge. "Ich finde es schön, mal nicht den ganzen Tag im Klassenzimmer zu sitzen. Vor allem wenn das Wetter so schön ist, bin ich gerne im Wald", sagt eine Schülerin.

Auch Birgit Licher, Klassenlehrerin der 3c an der Wörthseer Grundschule, ist von der Baumpflanzaktion begeistert. Mit ihrer Klasse arbeitet sie in diesem Jahr an dem Projekt "Der Natur auf der Spur". Wasser und Biber waren schon dran, jetzt ist der Wald an der Reihe. "Eine Sache mit allen Sinnen zu erfahren, ist eine wichtige Grundlage für das Lernen", sagt Licher. "Alles, was die Kinder praktisch erleben, behalten sie viel besser als die Dinge, die man ihnen einfach nur im Unterricht erzählt."

Nach knapp einer Stunde sind alle Bäume gepflanzt. Den fleißigen Arbeiter spendieren die Stadtwerke noch eine Brotzeit. Einige Jahre wird es dauern, bis aus den Setzlingen richtige Bäume werden. Aber bis dahin können die Kinder jederzeit vorbeikommen und ihren Zukunftswald besuchen.

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