Wörthsee:Brauerei startet durch

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Das alte Augustiner-Wirtshaus am Wörthsee soll einem Neubau weichen. Die Brauerei will etwa vier Millionen Euro in das Projekt stecken. (Foto: Franz Xaver Fuchs)

Augustiner hat die Pläne für die neue Gaststätte am Wörthsee eingereicht, Anfang Juli könnten die Bagger anrollen

Von Astrid Becker, Wörthsee

Sie haben lange darauf gewartet, die Bürger aus der Gemeinde. Doch nun kommt Bewegung in den geplanten Neubau der Augustiner-Gaststätte am Wörthsee. Denn seit Anfang vergangener Woche liegen dem Landratsamt sämtliche Baupläne vor. Bereits in der kommenden Woche will die Behörde die Genehmigung erteilen. Damit könnte schon sehr bald mit den Arbeiten auf dem Fleischmann-Grundstück begonnen werden.

Ursprünglich hieß es, die Brauerei wolle mit dem Abriss und dem Neubau bereits nach dem Oktoberfest beginnen. Doch damals kam es bereits zu Verzögerungen. Anfang des Jahres hatte die Brauerei dann gehofft, im April mit den Arbeiten beginnen zu können. Aber auch daraus wurde nichts. Denn mit den Planungen gab es immer wieder Probleme, unter anderem mit einer Lärmschutzwand, bei der es noch Gesprächsbedarf gebe, wie Martin Leibhard, Geschäftsführer der Brauerei, im Januar der SZ sagte. In der Zwischenzeit traten offenbar noch einige andere Punkte zutage, die abgestimmt werden mussten, wie Leibhards Worten nun zu entnehmen ist. Jetzt sind aber alle offenen Fragen beantwortet. Die Brauerei hat dem Vernehmen nach Anfang der vergangenen Woche sämtliche Planungsunterlagen beim Landratsamt Starnberg eingereicht, was auch Sprecher Stefan Diebl bestätigte. Er hatte stets betont, die Behörde könne, sobald alle Pläne vorlägen, die Genehmigung innerhalb einer Woche erteilen. Demzufolge wird die Brauerei das Plazet der Behörde wohl noch in dieser Woche erhalten.

Mit den Arbeiten wird dann jedoch nicht sofort begonnen. Leibhard hatte längst angekündigt, die Einspruchsfrist von vier Wochen verstreichen zu lassen, bevor er Arbeiter auf das Grundstück direkt am See schickt.

Diese Haltung ist nachvollziehbar - schließlich hatte das Vorhaben in der Vergangenheit in der Gemeinde, aber auch im Ratsgremium immer wieder zu Auseinandersetzungen geführt. Im Mittelpunkt war dabei unter anderem der Erbbaurechtsvertrag gestanden, den die Gemeinde mit der Brauerei geschlossen hatte und der offenbar nicht von Jedermann goutiert wurde. Aber auch die Stellplatzproblematik und die Frage, was nun aus dem Strandbad werde, bewegte eine Zeitlang die Gemüter heftig - sogar dann noch, als die Brauerei längst zugesagt hatte, das Strandbad weiterhin kostenlos zur Verfügung zu stellen. Zuletzt waren diese Diskussionen verstummt, und es schien - angesichts der vielen Fragen, wann denn nun mit dem Bau begonnen werde - fast schon so, als ob die Bürger die Fertigstellung der neuen Gaststätte am Ort kaum mehr erwarten könnten. Aller Voraussicht nach werden die Bagger nun Anfang Juli rollen.

Etwa zwei Wochen wird die Brauerei dann mit dem Abriss beschäftigt sein. Danach beginnen die Bodenarbeiten. Sind diese abgeschlossen, sollen der Rohbau, der Dachstuhl und die technischen Arbeiten im Inneren des Gebäudes folgen. Veranschlagt wird bislang dem Vernehmen nach eine Bauzeit von etwa einem Jahr. Insgesamt wird Augustiner in das Projekt etwa vier Millionen Euro stecken. Notwendig geworden war diese Investition, nachdem sich bereits vor fünf Jahren massive Brandschutzmängel abgezeichnet hatten und sich zwei Jahre später auch noch der Dachstuhl als marode erwies. Das Geld dafür, eine siebenstellige Summe, hätte die Gemeinde, damals als Immobilieneigentümerin in der Pflicht, jedoch wohl kaum aufbringen können.

© SZ vom 23.05.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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