Wörthsee:Aus dem Strandbad wird das Seehaus

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Unter neuer Leitung präsentiert sich das Ausflugslokal "Seehaus Raabe" in Wörthsee: (v. li.) Michael Stannecker, Sonja Witiska, Franz Sinnreich. (Foto: Franz Xaver Fuchs)

Monatelang war das Traditionslokal am Wörthseeufer geschlossen, jetzt öffnet der Raabe am See unter neuer Leitung

Von Christine Setzwein, Wörthsee

Es ist nicht nur das schlechte Wetter, das die Gäste hineintreibt in die warme Stube. Es ist vor allem auch die Neugier, was denn nun geworden ist aus dem ehemaligen "Raabe am See" in Steinebach, der nun "Seehaus Raabe" heißt. Monatelang war das Traditionslokal direkt am Wörthseeufer geschlossen, es wurde von Grund auf saniert. Inoffiziell haben die neuen Pächter und Wirte Franz Sinnreich, Sonja Witiska und Michael Stannecker am Ostersonntag eröffnet, mit kleinerer Karte und eingeschränkten Öffnungszeiten.

Dass es schön warm ist im Gastraum, liegt auch an dem neuen Kamin mitten im Restaurant. Gemütlich und edel zugleich ist es geworden. Graues Leder auf den Sitzbänken, gepolsterte Stühle, ein neuer warmer Holzboden und eine große Bar prägen das "Seehaus" mit den großen Panoramafenstern. An den Wänden sind Schallschutzelemente angebracht. Trotz der vielen Gäste ist der Geräuschpegel nicht unangenehm. Das Serviceteam und die Küche hatten an den Feiertagen alle Hände voll zu tun. "Die Stimmung ist sehr gut", sagt Sinnreich. Jetzt dürfte nur das Wetter besser werden: Am Wochenende kommen die Möbel für draußen.

Warme Küche gibt es momentan von 12 bis 20.30 Uhr, etwa 20 Gerichte stehen auf der Karte, die wöchentlich gewechselt wird. Auch ein Mittagstisch wird bereits angeboten, das Kuchenbuffet ist gut bestückt. Richtig los geht es am 1. Mai. Dann beginnt der tägliche Betrieb im Seehaus schon um 9 Uhr mit Frühstück, geschlossen wird um 23 Uhr, am Wochenende um Mitternacht. Gerichte aus regionalen und saisonalen Zutaten stehen auf der Karte. Da passt das Wörthseer Bräu-Bier ins Konzept, das im Seehaus ausgeschenkt wird.

Thomas und Maria Bernhard, die Besitzer und früheren Wirte des Raabe am See, haben bei der Renovierung des Lokals kräftig mitgeholfen. "Mein Mann war fast täglich im Haus", erzählt Maria Bernhard, auf deren berühmten Strudel die Gäste nicht verzichten müssen. Sie werden weiter gebacken. Die Bernhards hatten sich im vergangen Oktober als Wirte verabschiedet. Gegründet hatte das Strandbad Raabe Anfang des 20. Jahrhunderts der Urgroßvater von Thomas Bernhard, Karl Raabe.

Auch die neuen Pächter sind erfahrene Gastronomen. Franz Sinnreich hat das Parkcafé in Fürstenfeldbruck aufgebaut und mehr als 20 Jahre lang geführt. Sonja Witiska, gelernte Bürokauffrau, lernte Sinnreich im Parkcafé kennen und war daraufhin gut 14 Jahre im Cantina in Olching für Service und Buchhaltung zuständig. Michael Stannecker war als Geschäftsführer im Pavillon Beach tätig. Sie hätten sich "sofort in den Wörthsee verliebt", sagen die Drei. Nirgends sonst in Wörthsee sitzen die Gäste schließlich so nah am Wasser wie im Raabe.

Wenn am kommenden Samstag der Kiosk in Walchstadt wiedereröffnet, sind alle Kioske und Gaststätten am Seeufer in Wörthsee wieder bewirtschaftet: Il Kiosko von Generoso Aurigemma, das Augustiner Strandbad, das Mai-Ori von Mato Piechota, das Seehaus Raabe und der Seekiosk Rossschwemme mit den Pächtern Valentin Girstenbrey, Thomas Glashauser und Moritz Naumann.

© SZ vom 19.04.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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