Wörthsee:Angebot mit Optionen

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Mit Leben füllen will die Nachbarschaftshilfe Wörthsee das Urban-Dettmar-Haus. Im kommenden Frühjahr eröffnet sie dort eine Tagespflegeeinrichtung. (Foto: Georgine Treybal)

Die Nachbarschaftshilfe bekommt den Zuschlag zum Betrieb des Urban-Dettmar-Hauses. Die Palette des anerkannten Trägervereins wird nach einer Sanierung des Gebäudes von 2016 an um eine Tagespflege erweitert

Von Christine Setzwein, Wörthsee

Die Erleichterung war unübersehbar: Einstimmig hat der Gemeinderat Wörthsee am Mittwoch der Nachbarschaftshilfe Wörthsee (NBH) den Zuschlag für den Betrieb des Urban-Dettmar-Hauses erteilt. Das bisherige Alten- und Pflegeheim soll nach einer kleinen Sanierung im Frühjahr kommenden Jahres als Tagespflege wiedereröffnet werden. Der Weiterbetrieb der kommunalen Einrichtung ist damit gesichert. Ein Glück für die Gemeinde, denn die NBH habe in Wörthsee seit vielen Jahren "einen guten Ruf und immer vernünftig gewirtschaftet", sagte Bürgermeister Christel Muggenthal (SPD) zur SZ.

Für den bisherigen Träger, das Altenwerk Marthashofen, war das Haus mit seinen 15 Pflegeplätzen unrentabel geworden; der Vertrag mit der Gemeinde wurde vorzeitig zum Ende dieses Jahres gekündigt. Nach intensiven internen Diskussionen hatte die NBH ihr Interesse an dem Betrieb bekundet, weil sie ihre Angebotspalette um eine Tagespflege erweitern möchte. Nach der langjährigen Erfahrung in der ambulanten Pflege und im Hinblick auf die prognostizierte Altersentwicklung kommt die NBH zu dem Schluss, "dass ein solches Angebot den Bürgerinnen und Bürgern der Gemeinde zu Gute kommt und ihnen ermöglicht, auch im Alter länger in den eigenen vier Wänden zu bleiben", heißt es in der Bewerbung.

An vorerst drei Tagen will die Nachbarschaftshilfe vom März 2016 an eine Tagespflege anbieten. Das Angebot könne durchaus ausgeweitet werden, wenn Bedarf bestehe, erklärte die Vorsitzende Marita Heßmann am Donnerstag. Sie und Pflegedienstleiterin Ruth Augsbach sollten ihre Pläne am Mittwoch vor der öffentlichen Sitzung hinter verschlossenen Saaltüren vorstellen, was bei den interessierten Besuchern auf Unverständnis stieß: Das Konzept ist längst bekannt. Geplant sind außerdem eine Kleiderkammer und einmal pro Woche ein gemeinsames Mittagessen. Gerne möchte die NBH auch eine Kleinkindergruppe im Urban-Dettmar-Haus unterbringen, die früher in der Grundschule Platz hatte. "Wir wollen, dass wieder Leben einzieht in das Haus", sagte Heßmann.

Eine Generalsanierung des Hauses ist für eine Tagespflege nicht nötig. Eine neue Küche wäre schön, meinte Heßmann. Auch ein neuer Bus, in dem Rollstuhlfahrer mitgenommen werden können, steht auf der Wunschliste. Den könne die NBH aber auch selber finanzieren, sagte sie. Oder der Freundeskreis Urban-Dettmar-Haus hilft, der in den vergangenen Jahren eine große Summe an Spenden gesammelt hat für die Bewohner des Altenpflegeheims. Zusichern konnte der Vorsitzende des Fördervereins, Gerhard Kadner, dies am Mittwoch nicht. Darüber müssten die Mitglieder befinden. Aber dass das Geld "in Wörthsee bleibt", sei ganz sicher.

Die Kündigung des Vertrags mit Marthashofen könne nun bestätigt werden, sagte Muggenthal. Was auf Kosten der Gemeinde saniert und renoviert werden muss, soll demnächst eine Besichtigung des Hauses ergeben

© SZ vom 22.05.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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