Wirtschaft:Odyssee durch den Kreis

Starnberg SBH, IHK

Die Vier von der IHK: Ingo Schwarz (v.li.), Michael Padberg, Martin Eickelschulte und Christoph Winkelkötter.

(Foto: Georgine Treybal)

Firmenchef klagt bei IHK-Empfang über Wohnungsnot

Von Otto Fritscher, Starnberg

Bezahlbaren Wohnraum zu schaffen, sei eine "Herkulesaufgabe", sagte Michael Padberg, Chef des Starnberger Unternehmerverbandes UWS, beim Neujahrsempfang der Starnberger Industrie- und Handelskammer am Mittwochabend in der Schlossberghalle. Und Padberg, Inhaber einer IT-Firma in Wörthsee, verdeutlichte dies mit einem Beispiel aus seinem Unternehmen. Er habe einen Fachmann aus Berlin angeworben, aber er habe sich nicht vorstellen können, dass es so schwierig sei, für den neuen Mitarbeiter eine Wohnung zu finden. Ein Dreivierteljahr habe der sich immer wieder um eine Wohnung beworben, Padberg begleitete seinen Mitarbeiter oftmals bei den Besichtigungen - Wohnungssuche als "Chefsache", wie er sagte. Doch selbst das habe viele Vermieter nicht überzeugt. Zum Teil sei deren Verhalten "entwürdigend" gewesen, kritisierte Padberg vor den 300 Gästen. Erst nach neun Monaten war die Odyssee zu Ende, der Mitarbeiter konnte aus der Pension in eine eigene Wohnung ziehen. "Wir müssen dringend etwas tun", sagte Padberg.

Zuvor hatte IHK-Chef Martin Eickelschulte die Arbeitsschwerpunkte für dieses Jahr erläutert. Zum einen geht es um eine "familienfreundliche Arbeitswelt". Gemeinsam mit Gwt und Unternehmerverband will die IHK eine Reihe von Seminaren und Workshops für Firmeninhaber anbieten, bei denen passende Maßnahmen für das jeweilige Unternehmen aufgezeigt werden sollen. Zweiter Schwerpunkt sei "die Aus- und Weiterbildung, und zwar für alle, für Einheimische wie für Flüchtlinge", erklärte Eickelschulte. Zusammen mit den Schulen und dem Handwerk werde man eine Bestandsaufnahme machen und einen Maßnahmenkatalog erarbeiten.

Auch Christoph Winkelkötter, Chef der Gesellschaft für Wirtschafts- und Tourismusentwicklung im Landkreis, kam zu Wort. Er verwahrte sich gegen den Vorwurf, "dass wir alles mit neuen Firmenansiedlungen zuballern". 80 bis 90 Prozent der Unternehmen, die in einem der raren Gewerbegebiete einen Standort finden, kämen aus einem Umkreis von 15 bis 20 Kilometern. Die musikalische Umrahmung hatte die Bigband der Starnberger Musikschule übernommen. Orchesterleiter Stefan Komarek kündigte an, dass man 2019 eine Konzertreise nach Kuba plant - und dafür Sponsoren sucht.

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