Willkommenstag:Herrschinger Potpourri

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Stolz präsentieren die Eltern ihren Nachwuchs beim Willkommenstag. Auch Bürgermeister Christian Schiller (rechts) freut sich über die jungen Neubürger.

(Foto: Nila Thiel)

Neu- und Altbürger genießen das multikulturelle Bühnenprogramm und informieren sich über örtliche Vereine und Institutionen.

Von Patrizia Steipe, Herrsching

Meeresrauschen vom Band, Musik und Tänzerinnen, die barfuß und mit Rosengirlanden um den Hals einen Hawaiianischen Hula-Tanz vorführten. Beim Willkommenstag in Herrsching war Margarete Buntschuh aus Gräfelfing zum ersten Mal mit ihren Tänzerinnen aufgetreten. Auf dem Innenhof der Christian-Morgenstern-Volksschule hatten sich Vertreter verschiedener Nationen versammelt, um das multikulturelle Bühnenprogramm zu genießen. Das reichte vom Ammersee Shanty Chor über Stepptanz bis zu slowakischen Liedern und einem Bauchtanz der Unda Rhea Dancers. Mit ihren reich verzierten Gewändern hatte es die Truppe um Ruth Kletzander einer jungen Afghanin besonders angetan. Gemeinsam mit einer Asylhelferin meldete sie sich für eine Probestunde an. "Schön, dass auch die Frauen mit ihren Kindern gekommen sind", freute sich diese. Neben einigen Flüchtlingen aus den Herrschinger Gemeinschaftsunterkünften waren viele Neubürger gekommen, die per Brief eingeladen worden waren. Viel Applaus gab es für die mehr als 30 Babys und Kleinkinder, die sich mit ihren Eltern auf der Bühne versammelt hatten, darunter drei echte Herrschinger, die als Hausgeburt in der Gemeinde zur Welt gekommen waren. Die anderen "Neuen" durften am Infostand ihr Begrüßungslos in die Lostrommel werfen. Mit etwas Glück gewannen sie einen der Einkaufs- und Eventgutscheine, mit denen die Herrschinger Geschäfte die Tombola bestückt hatten.

Anschließend konnten sich die Besucher in der Turnhalle an den rund 40 Ständen über die Angebote der Herrschinger Vereine und Einrichtungen informieren. Irmgard Dahm, Angelika Rahe-Marquis, Maria Hellweg, Willi Meyerhöfer, Rosemarie Schmidt-Achert, Denise Smethurst und Anna-Christine Vielhaber vom Organisationsteam hatten die Stände nach einem ausgeklügelten Plan verteilt. In der Aula der Volksschule hatten beispielsweise Kinderbetreuungseinrichtungen Platz gefunden. Nachbarn waren auch die Vertreter der katholischen und evangelischen Kirchengemeinde. "Jedes Jahr stehen unsere Tische enger beieinander. Irgendwann brauchen wir nur mehr einen Tisch", meinte Hans-Jürgen Böckelmann - symbolisch sei das für die Bemühungen zur Ökumene, die in Herrsching stark unterstützt werde. Während Böckelmann im Luther-Jubiläumsjahr Gummibärchen mit dem Konterfei des Reformators verteilte, gab es bei den Katholiken kleine Bücher mit Gebeten, die Herrschinger Gläubige dafür beigesteuert hatten.

So unterschiedlich die Geschmäcker und Interessen der Herrschinger sind, so unterschiedlich waren auch die Stände. Schützenmeister Andreas Stiller von den D'Herrschinger Wildschützen hatte zum Beispiel einen Wettkampfanzug, Luftgewehr und Armbrust mitgebracht. "Absolute Disziplin und Konzentration" würden beim Schießsport vermittelt, erklärte er. Ein paar Schritte weiter schenkte Regine Kühne aus dem Weltladen Fairtrade-Kaffee aus. Der Fairtrade-Gedanke könnte in der Gemeinde ruhig weiter verbreitet werden, klagte sie. Schließlich sei die Gemeinde "Fairtrade-Town". Am Stand von "Frauen helfen Frauen" warben die Aktiven um neue Helferinnen, die sich um die Organisation des Hilfsvereins kümmern wollen. Barbara Blankenburg, Schriftführerin des Vereins für Archäologie und Geschichte, hatte Wachstäfelchen ausgelegt, in die man mit einem Griffel Buchstaben ritzen konnte. "Das waren die Notizbücher der alten Römer", erklärte sie den staunenden Besuchern. Ausprobieren konnte man auch die Trommeln am Stand der Musikschule, die für ihre Woche der offenen Türe (26. bis 30. Juni) warb.

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