Weßling:Schlaflos in Oberpfaffenhofen

Das Luftamt Süd hat die Nachtflüge für Fußball-VIPs genehmigt.

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Das Champions-League-Finale am vergangenen Samstagabend werden die Anwohner des Sonderflughafens Oberpfaffenhofen noch lange in Erinnerung behalten. Nicht wegen der unglücklichen Niederlage des FC Bayern, sondern wegen des Lärms der abfliegenden Privatjets nach dem Spiel. Die Nacht zu Sonntag verbrachten die meisten Oberpfaffenhofener hellwach in ihren Betten. So wie Hansjörg Linder von der Bürgerinitiative "Für ein lebenswertes Weßling". Er hat genau mitgezählt, weil er nicht mehr schlafen konnte: "25 Jets sind in der Zeit von Mitternacht bis knapp vier Uhr in der Früh' gestartet." Man müsse sich wirklich die Frage stellen, ob wegen eines Fußballspiels ganze Gemeinden um den Schlaf gebracht werden dürfen, gibt Linder zu Bedenken. Architekt Manfred Schneider, der ebenfalls in der Nähe des Flughafens wohnt, bestätigt Linders Angaben. Eine Flughafen-Anwohnerin maß 82 Dezibel mitten in der Nacht an ihrem Fenster. "Wir haben den Lärm, nur damit die VIPs wieder schnell wegkommen", empörte sie sich. Ein Protestschreiben hat sie ans Luftfahrtbundesamt und an das Luftamt Süd geschickt.

Wie berichtet, hatte letztere Behörde das Nachtflugverbot aus Gründen der "öffentlichen Sicherheit und Ordnung" aufgehoben und die Flüge am Sonderflughafen genehmigt.

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