Weßling:Besserung in Sicht

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Wird gründlich saniert: Das Ortsende von Oberpfaffenhofen in Richtung Hochstadt. (Foto: Georgine Treybal)

In Weßling entspannt sich die Finanzlage, da die Steuereinnahmen sprudeln

Von Wolfgang Prochaska, Weßling

Die Finanzlage der Gemeinde Weßling hat sich entspannt. Zwar mussten sich die Gemeinderäte viermal in nichtöffentlicher Sitzung treffen, um den Haushalt 2015 unter Dach und Fach zu bekommen, aber Dank höherer Einnahmen in der Gewerbe- und Einkommenssteuer konnte Kämmerer Sebastian Görlitz im Gemeinderat bei der Präsentation des Haushalts Entwarnung geben. "Unsere Lage ist weniger angespannt als in den Jahren zuvor", sagte Görlitz.

Das hörte Bürgermeister Michael Muther gern, wird er doch heuer keine Probleme mit der Kommunalaufsicht im Landratsamt haben, die bekanntlich in der Vergangenheit auf die Weßlinger Zahlen besonders genau geachtet hat. "Da wir keine Kredite aufnehmen werden, wird das Landratsamt nichts gegen unseren Haushalt haben", so Muther in der Sitzung. Vor allem die Punkte Feuerwehrhaus, Umfahrung, Ausbau des Kindergartens Regenbogen sind abgeschlossen - alles Projekte, die viel gekostet haben beziehungsweise noch kosten. Ein Kredit von 2,5 Millionen Euro für den Bau der Umgehungsstraße hat die Gemeinde im vergangenen Jahr aufgenommen. Insgesamt laufen noch fünf Kredite, die aber in den kommenden Jahren getilgt sind.

Was ins Geld geht, ist die Kinderbetreuung. Die Personalausgaben steigen deshalb von 2,9 auf 3,3 Millionen Euro. Da die Gemeinde einen Waldkindergarten und eine Integrationsgruppe für Kinder mit Handicaps plant und entsprechend neue Fachkräfte einstellen wird, dürfte sich der Anstieg in den kommenden Jahren weiter fortsetzen. Da sind zwar die höheren Einnahmen aus der Einkommenssteuer mit 3,6 Millionen Euro und aus der Gewerbesteuer 3,5 Millionen Euro zwar hilfreich, dennoch kann Weßling nicht aus dem Vollen schöpfen. Zwar verdiene der Durchschnitts-Weßlinger gutes Geld, wie Görlitz meinte, dennoch wachsen weiter die Ausgaben für die maroden Straßen und der Unterhalt der älteren kommunalen Gebäude. So ist die Pro-Kopf-Verschuldung weiterhin hoch, auch wenn sie leicht von 752 auf 686 Euro pro Einwohner zurückgeht. Der landesweite Durchschnitt liegt bei Gemeinden zwischen 5000 und 10 000 Einwohnern bei 750 Euro.

In diesem Jahr wird die Gemeinde weiter kräftig investieren, dazu zählt die Ortsdurchfahrt von Oberpfaffenhofen, die für 480 000 Euro saniert wird und weitere Straßen, über deren Prioritätenliste der Gemeinderat noch diskutieren wird. Der Gesamthaushalt 2015 hat ein Volumen von 21,5 Millionen, der Vermögenshaushalt kommt dabei auf 9,22 Millionen Euro und der Verwaltungsetat auf 12,27 Millionen Euro. Die einzelnen Posten sind damit im Vergleich zum Vorjahr weiter gestiegen.

Trotz der besseren Finanzlage schwante allerdings dem Gemeinderat, dass man weiter "achten geben" muss. Günther Wieczorek mahnte dies an angesichts der anstehenden Projekte wie zentrale Schule, Rückbau der Hauptstraße, Umbau des Bahnhofs und Kinderbetreuung. "Uns wird da noch einiges blühen." Allerdings seien diese Investitionen notwendig. Und Thomas Ostermair erinnerte daran, dass die Gemeinde immer mehr alte Gebäude habe, so die ausgedienten Feuerwehrhäuser in Weßling und Oberpfaffenhofen und bald die alten Schulen. "Wir müssen uns fragen, ob wir die Liegenschaften wirklich brauchen".

© SZ vom 27.03.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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