Werbeclip vom Ammersee:Das Aschenputtel aus Seefeld gewinnt

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Lara Gum spielt das Aschenputtel in einem Werbeclip. (Foto: Youtube)

Die 18-jährige Lara Gum dreht einen kleinen Film, spielt die Hauptrolle - und wird dafür ausgezeichnet.

Von Christine Setzwein, Seefeld

Blond, jung und sehr hübsch ist es, das Aschenputtel, das da am Ufer des Ammersees in einem Bottich Wäsche schrubbt. Natürlich ist der Prinz, der gerade zufällig dahergeritten kommt, sofort verliebt in das Mädchen. Doch anstatt sich mit ihm aufs Pferd zu schwingen und auf einem kalten Schloss bis ans Ende ihrer Tage unglücklich zu sein, hört sie lieber auf die Fee, die ihr gerade erscheint. Die gibt ihr den Rat, ihr Glück in die eigenen Hände zu nehmen: mit einem Los der Glücksspirale. Und weil Aschenputtel nicht nur hübsch, sondern auch klug ist, nimmt sie das Los, lässt den Prinz stehen und hüpft beschwingt davon.

Aschenputtel heißt im richtigen Leben Lara Gum. Die 18-jährige Seefelderin spielt nicht nur die Hauptrolle in dem 52-Sekunden-Clip, sie hat ihn sich auch ausgedacht, Regie geführt - und den dritten Platz beim Glücksspirale Film Award 2017 gewonnen.

2000 Euro gibt es für den märchenhaften Werbeclip. Lara Gum kann es am Dienstag immer noch nicht recht glauben, dass sie wirklich gewonnen hat. Denn nicht nur, dass ihr die Jury den dritten Preis in der Kategorie Hochschulpreis zuerkannt hat. Mit ihrem Aschenputtel hat die junge Seefelderin auch die Sonderkategorie "Publikumsliebling" gewonnen. Immerhin haben zu dem bundesweiten Wettbewerb, der sich an Hobbyfilmer und professionelle Filmemacher richtet, 66 Bewerber ihre Beiträge einreicht. Jeder Werbeclip rund um die Themen Glück und Gewinnen durfte zwischen 30 und 90 Sekunden lang sein.

Im vergangenen Jahr hat Lara Gum ihr Abitur gemacht. Eigentlich wollte sie Kunst studieren, entschied sich aber dann erst einmal für ein zehnmonatiges Studium an der Bayerischen Akademie für Fernsehen und Digitale Medien in Unterföhring. Das endet im Juli. Und was dann? Wahrscheinlich doch noch an die Uni, auch wenn sie jetzt durchaus Geschmack am Film bekommen hat, denn Kunstlehrerin ist ihr Traumberuf. "Ich habe immer schon gerne gezeichnet, an jedem Malwettbewerb teilgenommen", sagt sie. Als Viertklässlerin hat sie sogar das Logo für die "Grundschule am Pilsensee" entworfen.

Jetzt freut sich Lara erst einmal über die Auszeichnung. Auch, weil sie von ihren Studienkollegen anfangs ziemlich belächelt wurde für ihre Idee, den Werbefilm als Märchen mit Augenzwinkern zu realisieren. "Ja, ja, unsere Prinzessin", lauteten süffisante Kommentare, erzählt sie. Die Prinzessin hat gewonnen, und niemand ist so stolz wie ihr Papa, Seefelds Bürgermeister Wolfram Gum.

© SZ vom 24.01.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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