Weihnachten:Bio-Bäumchen statt Nordmanntanne

Weihnachten: Die kleine Sophie mag alle Nadelbäume, die sie irgendwie an Heiligabend und Weihnachten erinnern. Doch für ihre Mutter Alexandra Lehne kommt nur ein ökologisch einwandfreier Bio-Christbaum aus der Region in Frage - ein Trend, der nach Erfahrungen der Händler immer mehr in Mode kommt.

Die kleine Sophie mag alle Nadelbäume, die sie irgendwie an Heiligabend und Weihnachten erinnern. Doch für ihre Mutter Alexandra Lehne kommt nur ein ökologisch einwandfreier Bio-Christbaum aus der Region in Frage - ein Trend, der nach Erfahrungen der Händler immer mehr in Mode kommt.

(Foto: Arlet Ulfers)

Auch dieses Jahr werden im Freistaat etwa vier Millionen Christbäume geschlagen. Worauf die Käufer achten sollten:

Von Ellen Krugg

Die einen wollen nur ein Bäumchen, das sie platzsparend in ihrer kleinen Wohnung unterbringen können, andere brauchen einen großen, aufwendig geschmückten Baum. Kinder lieben Weihnachten ohnehin: Nicht allein wegen der Geschenke, sondern auch wegen des besonderen Rituals in dieser staaden Zeit. Rund vier Millionen Christbäume werden laut Bayerischen Landwirtschaftsministerium jährlich im Freistaat verkauft, die meisten stammen aus eigens dafür angelegten Kulturen. Die Wünsche sind aber so unterschiedlich wie die Bäume selbst: Bio-Tanne, Charakter-Pflänzchen oder makellose Symmetrie - der Überblick ist schwer zu behalten. Bäume gibt es im Baumarkt, im Supermarkt, im Internet und im Wald - wunschgemäß nach Form und Größe. Meist muss es die Nordmanntanne sein.

Im Angebot sind Blaufichten, Nobilis- und Nordmanntannen. Letztere ist die Teuerste. Beim Edeka-Supermarkt in Starnberg bekommt man sie je nach Größe jedoch schon ab 15 Euro, der Verkauf läuft schon seit dem ersten Adventwochenende. Bis zu 100 Bäume warten dort täglich laut Filialleiter auf ihre neuen Besitzer; Großhändler Fischer liefert täglich nach.

Auf Gut Kerschlach in Pähl setzt man auf biozertifizierte Tannen aus eigener Züchtung. Neben der Nordmanntanne findet man dort auch Bio-Blautannen in Größen von 1,50 bis 3,50 Meter. Am dritten Adventwochenende findet ein Adventsmarkt statt, der vor, nach oder während dem Baum-Kauf einen Besuch wert ist. Auch die Freiwillige Feuerwehr Oberalting-Seefeld veranstaltet am dritten Adventwochenende einen Christbaumverkauf; auf Wunsch wird auch geliefert. Emanuel Schwaiger, der einen Stand in Starnberg neben seinem Blumenladen "Le Fleur" führt, liefert die Bäume bei Bedarf ebenfalls. Sofern der Kunde in der Nähe wohnt, verlangt er keinen Aufpreis. Oft ist er bis tief in die Nacht unterwegs. Die Preise variieren auch hier je nach Größe: Von 25 bis 300 Euro ist alles dabei. Seine Nordmanntannen bezeichnet Schwaiger als "traditionell, haltbar und schön" - allerdings hat er auch robuste Nobilistannen im Sortiment: Sie sind hierzulande bislang eher unbekannt, aber länger haltbar und verlieren deutlich weniger Nadeln. Nur der ungleichmäßige Wuchs muss in Kauf genommen werden - laut Händler "mal etwas Besonderes".

Allgemein sollten Konsumenten beim Baumkauf stets auf die Herkunft achten. Neben dem Aussehen sollte auch die nachhaltige, heimische Produktion eine Rolle spielen; lange Transportwege wie bei Importen aus Dänemark sollten vermieden werden. Viele Produzenten pflanzen für jeden gefällten Baum einen Neuen. Laut der Industriegewerkschaft "Bauen-Agrar-Umwelt" sind Tannen mit FSC - oder PEFC-Siegel immer eine gute Wahl. Diese garantieren einerseits die "umweltfreundliche, sozialförderliche und ökonomisch tragfähige Bewirtschaftung der Wälder", andererseits können sich Käufer in diesem Fall darauf verlassen, dass der Baum natürlich gewachsen ist und nicht mit Pestiziden oder chemischen Düngern behandelt wurde.

Das ist auch für Landschaftsarchitektin Alexandra Lehne wichtig: Ihr perfekter Baum stammt aus der Region, ist in Bio-Atmosphäre aufgewachsen, ungespritzt, nachhaltig hergestellt und ökologisch unbedenklich. Für Töchterchen Sophie dagegen zählt nur eins: Der diesjährige Weihnachtsbaum soll vor allem hübsch sein.

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