Noch vor dem Jahreswechsel will die Stadt Starnberg eine Ausschreibung zum künftigen Betrieb des Kinderhauses in Wangen auf den Weg bringen. Grund: Das Bayerische Rote Kreuz (BRK) in Starnberg, seit 1994 Träger der Kindereinrichtung, hat den Vertrag mit der Stadt zum Ende des Kindergartenjahrs 2015/16 gekündigt. Hintergrund sind "unterschiedliche Sichtweisen zwischen Eltern und Träger zu Konzept, Führung und Zukunft des Kinderhauses", heißt es in einer Mitteilung der Stadt. Die Differenzen hatten sich auch mehreren Gesprächen einer Beratungsgruppe mit Vertretern des BRK, der Stadt Starnberg und des Elternbeirats der Kindereinrichtung nicht ausräumen lassen. "Alle Beteiligten sind sich im gemeinsamen Prozess darüber einig geworden", heißt es in der Pressemitteilung der Stadt, "dass ein Neuanfang mit neuem Träger in dieser Situation die besten Erfolgsaussichten verspricht". An einem früheren Trägerwechsel besteht grundsätzlich Interesse. Bis zur Übergabe wird das BRK das Kinderhaus jedoch weiter führen und dabei "unser Bestes geben", wie BRK-Geschäftsführer Jan Lang betont.
Im Verlauf der vergangenen Monate war es im Wangener Kinderhaus mit Kinderhort, -garten und -krippe wiederholt zu Unregelmäßigkeiten gekommen, betroffene Eltern monierten eklatanten Personalmangel in der Einrichtung. Mehrfach war die Betreuung der Kinder zum Unmut von Berufstätigen und Alleinerziehenden nicht mehr gewährleistet, zeitweise wurde die Einrichtung nachmittags geschlossen. Aber auch von einigen Eltern soll erheblicher Druck auf die BRK-Mitarbeiter, die ebenfalls unter der erheblichen Personalfluktuation litten, ausgeübt worden sein. In den letzten Wochen habe es kaum mehr Dialog gegeben, das gegenseitige Misstrauen wuchs.