Wangen:Nächtlicher Schwertransport

Defekter Windradflügel wartet auf Abtransport

Nach einem Zwischenstopp bei Fercha befindet sich der defekte Rotorflügel nun in Oberfranken.

(Foto: Franz Xaver Fuchs)

Defektes Rotorblatt ist seit der Nacht zum Freitag auf dem Weg ins Enercon-Werk in Magdeburg

Von Michael Berzl, Wangen

Im zweiten Anlauf und auf geänderter Route hat es dann doch noch geklappt: Ein defektes Windrad-Rotorblatt ist seit der Nacht zum Freitag auf dem Weg zurück ins Enercon-Werk in Magdeburg. Am Donnerstagabend hatte der beauftragte Spediteur den Schwertransport mit dem mehr als 40 Meter langen Bauteil gestartet, der bei einem Waldfriedhof zwischen Wangen und Fercha abgestellt war. Die neue Route führte zunächst im Rückwärtsgang zurück nach Wangen und dann weiter zum Autobahnparkplatz Oberdill. Von dort ging es dann auf die Garmischer Autobahn, sagt Firmensprecher Felix Rehwald. Zeugen berichten, allein die drei Kilometer lange Fahrt bis Oberdill habe etwa eine Stunde gedauert. Weiter ging es nach Schäftlarn, wo der Transport wendete und in Richtung München fuhr.

Noch in der Nacht hat der Tieflader etwa 270 Kilometer zurückgelegt. Der Transport steht jetzt auf dem Rasthof Pegnitz in Oberfranken, wo er das Wochenende über bleiben wird. Am Montagabend soll die Fahrt fortgesetzt werden. Die Ankunft im Werk Magdeburg wird für Dienstagfrüh erwartet, berichtet der Enercon-Sprecher.

Das Rotorblatt war im vergangenen November während der Aufbauphase des Windparks Berg bei der Anlieferung irreparabel beschädigt worden. Beim Transport auf einem Waldweg war die 13 Tonnen schwere Komponente an einen Baum gestoßen. Das sogenannte Außenblatt konnte nicht mehr verwendet werden, es wurde Ersatz angefordert. Das demolierte Teil lagerte seither auf einem Platz an der Straße zwischen Buchhof und Wangen. Eigentlich sollte es schon in der Nacht zum Dienstag abtransportiert werden; das war aber nicht möglich, weil sich herausstellte, dass der Schwertransport wegen geparkter Autos Neufahrn nicht passieren konnte. Die Polizei habe deshalb angeordnet, den Transport abzustellen, berichtet Enercon-Sprecher Rehwald.

Nach Angaben der Schäftlarner Vize-Bürgermeisterin Maria Reitinger hat sich mittlerweile herausgestellt, dass es keine Genehmigung für den Schwertransport auf der Strecke durch Neufahrn gegeben habe. Die Route sei kurzfristig geändert worden. "Dieser Vorgang passt insgesamt zum Vorgehen der Gemeinde Berg und des Landkreises Starnberg bei der Windkraftplanung und beim Windradbau", beklagt sie. Neufahrn sei zuvor zugesichert worden, dass der Ort von Schwertransporten verschont bleibt.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: