Wangen:Feuerwehr auf Grundstückssuche

Eine Machbarkeitsstudie soll vier potenzielle Standorte in Wangen untersuchen

Von Sylvia Böhm-Haimerl, Wangen

Ein neues Feuerwehrhaus direkt neben dem Spielplatz - für viele Wangener Bürger passt das nicht zusammen: Auf der Bürgerversammlung am Dienstag haben sich rund 60 Besucher darauf geeinigt, dass vier Alternativstandorte hinsichtlich ihrer Realisierungschancen geprüft werden sollen. Grund: Das alte Feuerwehrhaus im Bereich der Mehrzweckhalle ist zu klein, der Kastanienweg als Anfahrt zu schmal für moderne Löschfahrzeuge.

Ein Planungsbüro hatte acht Grundstücke als potenziellen Standort ausgewählt, die nun vorgestellt wurden. Allerdings befindet sich nur der rund 1800 Quadratmeter große Kinderspielplatz in der Ortsmitte im Eigentum der Stadt. Bei den übrigen Grundstücken müsste über einen Kauf verhandelt werden. Die Wangener Feuerwehr hat die Standorte nach Kriterien wie Anfahrtszeiten, Haupteinsatzgebiete oder den Vorgaben, wonach ein Löschfahrzeug innerhalb von sechs Minuten am Einsatzort sein muss, geprüft. Der Kinderspielplatz wäre nach Angaben von Kommandant Florian Feuerlein "ideal".

Dies steht aber im Widerspruch zum Dorferneuerungsprozess, wonach das städtische Grundstück Grünfläche bleiben soll, die von Kindern, aber auch für Feste genutzt werden kann. "Wir bauen aufs schönste Grundstück eine Großgarage", kritisierte Dorfchronist Anton Brunner; vertan wäre "die "einmalige Chance", eine Begegnungsstätte zu errichten. Im Bebauungsplan sind hier Wohnungen vorgesehen. Und die Zusicherung, dass die Fläche langfristig unbebaut bleibt, konnte Bürgermeisterin Eva John nicht geben. Wären mit dem Feuerwehrhaus Fakten geschafft, könnte eine weitere Bebauung verhindert werden, glaubten manche der Besucher. Für den Neubau müsste das Grundstück geteilt und der Spielplatz mit einem Zaun gesichert werden. Dennoch bleibe ein Sicherheitsrisiko für Kinder, wenn die Feuerwehr ausrückt, bemängelte eine Mutter. Andere wiesen auf mangelnde Erweiterungsmöglichkeiten für die Feuerwehr hin. Das wurde von Feuerlein jedoch mit Blick auf den Nachwuchsmangel ausgeschlossen: Sogar bei Erweiterung des Gewerbegebiets könne die Wangener Wehr ihre Leistungen nicht aufstocken, sagte er.

Obwohl ein Grunderwerb die Kosten fürs neue Feuerwehrhaus übersteigen würde, hielten einige Bürger auch Standorte wie die Alte Schmiede oder das "Holzeder"-Areal für geeignet. John griff den Antrag von Alois Brunner auf, wonach eine Machbarkeitsstudie für die vier in Frage kommenden Grundstücke erstellt werden soll.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: