Verkehr:Unfall nach Überholmanöver bei Landstetten

Verkehr: Nur noch Schrottwert hat der Wagen des Unfallopfers aus Andechs. Die Rettungskräfte mussten den Mann aus dem Wrack herausschneiden.

Nur noch Schrottwert hat der Wagen des Unfallopfers aus Andechs. Die Rettungskräfte mussten den Mann aus dem Wrack herausschneiden.

(Foto: Arlet Ulfers)
  • Ein 47 Jahre alter Weilheimer gerät auf nasser Fahrbahn auf die Gegenfahrbahn.
  • Es kommt zu einer Karambolage mit insgesamt sechs Fahrzeugen.
  • Ein Unfallopfer muss schwerverletzt mit dem Rettungshubschrauber in die Klinik.

Von Christian Deussing, Landstetten

Auf vereister Straße ist es am Donnerstagmorgen zwischen Aschering und Landstetten zu einem schweren Unfall mit sechs Fahrzeugen gekommen. Ein 58-jähriger Autofahrer aus Andechs hat dabei laut Polizei schwere Verletzungen im Brust- und Rückenbereich und Knochenbrüche erlitten. Der Mann wurde beim Aufprall mit einem entgegenkommenden Auto in seinem Pkw eingeklemmt und musste von der Feuerwehr mit einer Schere aus dem Wrack herausgeschnitten werden. Ein Rettungshubschrauber flog das Unfallopfer in eine Münchner Klinik. Verletzt wurden zwei weitere Personen.

Die Kollision hatte nach Polizeiangaben ein 47-jähriger Weilheimer verursacht, der gegen 8 Uhr in Richtung Landstetten auf zunächst nasser und teilweise matschiger Fahrbahn zwei Autos überholte. Etwa 350 Meter weiter geriet der Mann laut Polizei im Auslauf einer Rechtskurve wegen "nicht angepasster Geschwindigkeit" auf die Gegenspur und kollidierte mit dem Wagen des Andechsers. In diesem Abschnitt war die Fahrbahn vereist. Durch die Wucht des Aufpralls drehte sich sein Auto um 180 Grad.

Der Unfallverursacher kam mit Prellungen ins Klinikum Starnberg. Hinter dem überholenden Weilheimer fuhr ein 65-jähriger Tutzinger mit seinem Wohnmobil in einer Kolonne. Er konnte zwar einen direkten Zusammenstoß vermeiden, touchierte aber die Unfallautos und kam von der Fahrbahn ab. Rechtzeitig zu bremsen gelang dagegen einem 34 Jahre alter Fahrer eines Kleinlasters samt Anhänger aus Weilheim, der ebenfalls in Richtung Landstetten unterwegs war. Allerdings bemerkte dies wiederum eine 18-jährige Wielenbacherin zu spät und krachte mit ihrem Auto in den Hänger, auf dem eine Häckselmaschine geladen war. Der Pkw der jungen Frau landete in einer Böschung, die Fahrerin wurde leicht verletzt ins Krankenhaus Seefeld gebracht. Ein weiteres Fahrzeug konnte der Karambolage im letzten Moment ausweichen - die 52 Jahre alte Fahrerin aus Feldafing steuerte geistesgegenwärtig ihren Wagen auf einen Acker. Auf der Strecke zwischen Aschering und Landstetten ist Tempo 100 erlaubt.

Die Straße musste für zweieinhalb Stunden gesperrt werden, teilte die Polizei mit. Im Einsatz waren Feuerwehrleute aus Pöcking und Aschering, zudem drei Krankenwagen, zwei Notärzte und der Rettungshubschrauber. Bei den Kollisionen entstand ein Schaden von etwa 30 000 Euro, vier der sechs Fahrzeuge mussten abgeschleppt werden. Alle Fahrer saßen an dem Morgen zum Glück allein in ihrem Auto.

Im Wald und in angrenzenden Bereichen - wie in diesem Fall - sei es kälter, weswegen sich noch Eis auf dem Asphalt bilden könnte, warnt der Starnberger Polizeihauptkommissar Johannes Bauer. Diese Gefahr gebe es auch auf Brücken, zum Beispiel bei der Überquerung der Maisinger Schlucht. Der Unfall vom Donnerstag bei Landstetten sei der erste schwere Zusammenstoß, der sich in diesem Jahr im Landkreis Starnberg ereignet habe, berichtet Bauer, der polizeilich für den Verkehr im Fünfseenland zuständig ist.

Noch am Mittwoch hatte er die Vorsicht und Disziplin der Autofahrer in der Region gelobt. Denn an dem Tag ereignete sich kein einziger Verkehrsunfall, der mit Eis- und Schneeglätte zu tun gehabt hätte. Bauer führte diese erfreuliche Nachricht auch auf die Gefahrenmeldungen im Rundfunk und Fernsehen zurück - ebenso seine Kolgen der anderen Polizeiwachen. Die Beamten waren angenehm überrascht. Natürlich hat Bauer gehofft, dass dieser positive Trend länger als zwölf Stunden anhalten würde. Trotz des schlimmen Unfalls bei Landstetten gibt es jedoch einen kleinen Trost: Der schwer verletzte Pkw-Fahrer aus Andechs befindet sich nicht in Lebensgefahr, wie die Polizei mitteilte.

Verkehr: Die Straße musste für zweieinhalb Stunden gesperrt werden.

Die Straße musste für zweieinhalb Stunden gesperrt werden.

(Foto: Arlet Ulfers)
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