Verkehr:Tempo 30 für Perchtinger Ortsmitte

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Der Starnberger Ortsteilreferent Gerd Weger will den Autoverkehr und Reiter von den Spazierwegen des Dorfs verbannen

Von Peter Haacke, Starnberg

Gerd Weger von der CSU, dienstältester Starnberger Stadtrat und Ortsteilreferent, hat nach ausführlicher Besprechung mit den Mitgliedern des Arbeitskreises Perchting zum Jahresbeginn erheblichen Verbesserungsbedarf für das Dorf erkannt. Neben einer Reihe verkehrsbezogener Anträge - darunter die flächendeckende Forderung nach Tempo 30 - sind auch die Reiter in den Fokus geraten. Zudem gibt es Zweifel darüber, ob landwirtschaftliche Nebengebäude im Außenbereich tatsächlich auch landwirtschaftlich genutzt werden.

Geht es nach den Vorstellungen der Dorfgemeinschaft, soll für den gesamten südlich der Staatsstraße 2070 gelegenen Ortsteil eine Geschwindigkeitsbeschränkung von 30 Stundenkilometern gelten. Zudem soll die Kommunale Verkehrsüberwachung nicht nur die Geschwindigkeit kontrollieren, sondern auch den ruhenden Verkehr. Speziell auf der Römerstraße im Bereich zwischen Maurusstraße und Pöckinger Straße werde oft verbotswidrig geparkt. Ein stetes Ärgernis stellen zudem Fahrzeuganhänger dar, die laut Weger dauerhaft am Containerplatz abgestellt wurden.

Doch nicht nur im Dorf, sondern auch auf den Wegen außerhalb Perchtings gebe es Verbesserungsbedarf. So soll laut Weger der Radweg von Söcking nach Perchting, der sich in einem erbarmungswürdigen Zustand befinde, instand gesetzt werden. Der beliebte Wanderweg von Perchting (beim Hennenbichl) in Richtung Sonnau soll - in Einvernehmen mit der Eigentümerin - so präpariert und eindeutig ausgezeichnet werden, dass er nicht mehr durch Reiter und Kraftfahrzeuge, sondern ausschließlich durch Fußgänger und Radfahrer genutzt wird. Auch der Kreuzweg werde "immer wieder von Reitern genutzt und dadurch als Spazierweg ramponiert", schreibt Weger. Er dringt auf eine Beschilderung am Laichholz und an der Seefelder Straße, dass hier das Reiten verboten ist. Überdies sollen die im Stadtgebiet ansässigen Betreiber von Reithöfen daran erinnert werden, dass - gemäß der Anordnung des Landratsamtes - jedes Pferd beim Ausritt auch eine Nummernplakette zu tragen hat.

Auch im öffentlichen Raum gibt es Weger zufolge diverse Verbesserungsmöglichkeiten. Er regt eine Aufschüttung der Wegstrecke zwischen Keltenweg und Kinderspielplatz sowie dem Vereinsheim des TSV Perchting-Hadorf mit einer wasserdurchlässigen Sandmischung auf die ursprüngliche Breite von zwei Metern an, damit wieder "ein vernünftiges Begehen möglich ist". An der Kreuzung Römer-/Maurusstraße fehlen Hinweisschilder zur Orientierung, und auf den Mulden östlich der Pöckinger Straße, über die das Tagwasser abfließen kann, stehen oftmals auch Fahrzeuge.

Alles andere als ein Aushängeschild ist nach Ansicht Wegers der Perchtinger Friedhof. Die Aussegnungshalle müsste innen und außen dringend von Laub und Spinnweben gereinigt werden. Die Treppenanlage erlebten insbesondere ältere Menschen als Gefahrenpunkt, weil sich die Stufen teilweise unmittelbar an den Breitseiten der Grabstätten befinden. Zudem bergen vermooste Friedhofswege Sturzgefahr.

Beim Gespräch Wegers mit den Mitgliedern des Arbeitskreises kam auch die Frage auf, ob Stadel im Außenbereich nicht teilweise zweckentfremdet und anderweitig vermietet sind. In diesem Zusammenhang kam die Anregung, dass die Verwaltung vor Genehmigung von landwirtschaftlichen Gebäuden im Außenbereich zunächst überprüfen sollte, wie viele Gebäude dieser Art der jeweilige Antragsteller bereits errichtet hat und ob die Stadel tatsächlich auch landwirtschaftlich genutzt werden. Zuletzt hatte der Bauausschuss im Oktober dem Bau eines weiteren Stadels in Perchting zugestimmt.

© SZ vom 24.01.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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