Verkehr:Spatenstich ohne Baubeginn

Starnberg Spatenstich Verkehrsentlastung

Jürgen Busse hält den Spaten, Stefan Frey die Spitzhacke: Sie freuen sich, dass es endlich mit dem Tunnelbau losgeht.

(Foto: Georgine Treybal)

Der Verein ´Umweltbewusste Verkehrsentlastung` feiert den Beginn des Tunnelbaus, der laut Straßenbauamt offiziell aber erst im Frühjahr startet.

Von Peter Haacke, Starnberg

Die ersten Vorarbeiten für den Bau des B2-Tunnels in Starnberg haben begonnen: Auf dem Schlossberg vor dem Finanzamt wird seit Montag das Loch für einen 157 Kubikmeter fassenden neuen Löschwasserbehälter gegraben, weil der alte dem Tunnel im Weg liegt. Während Christian Probst (Staatliches Bauamt Weilheim) den Bau der Zisterne, die rund 450 000 Euro kosten soll, lediglich als "Vorweg-Maßnahme zur Baufeldfreimachung" bezeichnet, interpretiert der Verein "Umweltbewusste Verkehrsentlastung" den Neubau des Behälters als "Start up" für den Tunnel: Mit einem symbolischen Spatenstich feierten einige Vereinsmitglieder gestern den Projektauftakt. Der zweite Vereinsvorsitzende Stefan Frey sieht den Beginn der Arbeiten als wichtiges Signal an die Bevölkerung, dass es jetzt endlich los geht. Der Verein will die Umsetzung des Projekts weiterhin begleiten.

Entscheidend sei, dass mit dem Beginn der Vorarbeiten der zeitlich bis Ende September 2018 befristete Planfeststellungsbeschluss gesichert ist. Gleichwohl dürfte es unter Berücksichtigung juristischer Aspekte strittig sein, ob die Vorarbeiten am Finanzamt für den B2-Tunnel tatsächlich auch als Baubeginn im rechtlichen Sinn gewertet werden können. Das Staatliche Bauamt jedenfalls hat den "offiziellen ersten Spatenstich" mit politischer Prominenz erst für das nächste Frühjahr, voraussichtlich im April, geplant. Offen ist ebenfalls, ob das Verwaltungsgericht München bis dahin über die Klage der Tunnelgegner entschieden haben wird: Die Vereine "Starnberg bleibt oben" und "Pro Umfahrung, contra Amtstunnel" fechten mit politischer Unterstützung der "Wählergemeinschaft pro Starnberg" eine Entscheidung des Stadtrats an, der Anfang Juli mehrheitlich ein Bürgerbegehren zur Tunnelfrage aus inhaltlichen Gründen abgelehnt hat.

Der Verein "Umweltbewusste Verkehrsentlastung" hat mit dem symbolischen Spatenstich am Schlossberg erneut seine Positionen verdeutlicht, will seine Aktivitäten aber nicht darauf beschränken: Man wolle eine Reihe von Aktionen starten, die den Tunnelbau begleiten werden, hieß es. Dazu gehöre neben dem Internet-Auftritt des Vereins auch die Facebook-Präsentation "verkehr-starnberg", die in der Folge aktuell vom Geschehen rund um die Baustellen berichten soll. Die Bauarbeiten selbst beginnen nächstes Jahr im Bereich der nördlichen Tunnelzufahrt auf der Münchener Straße. Das bislang auf 162 Millionen Euro taxierte B2-Tunnel-Projekt soll 2025 fertiggestellt sein.

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