Verkehr in Inning:Behörden spielen nicht mit

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Das Landratsamt lehnt erneut Tempo 30 auf der Ortsdurchfahrt ab

Von Astrid Becker, Inning

Wenn es um die Sicherheit auf Innings Ortsdurchfahrt geht, haben die Gemeinderäte schwer zu kämpfen. Denn viele der Bürger wünschen sich auf der viel befahrenen Straße Tempo 30 und - zumindest - ein Nachtfahrverbot für Lkws. Beides hat auch Eingang in das Verkehrskonzept gefunden, das erarbeitet wurde, nachdem der Plan, eine Umgehungsstraße für Inning zu bauen, an zwei Bürgerentscheiden gescheitert war. Dem Wunsch nach einer Geschwindigkeitsreduzierung und dem Verbot für Lastwagen, nachts auf der Staatsstraße durch den Ort zu rauschen, erteilt die Untere Verkehrsbehörde sowie das Straßenbauamt aber regelmäßig eine Absage.

Mehrmals schon hatte Bürgermeister Walter Bleimaier bei den zuständigen Behörden vorgesprochen und auch Anträge eingereicht. Diese haben nun erneut das Ansinnen der Inninger abgelehnt, wie Bleimaier in der Gemeinderatssitzung berichtete. Ein Lkw-Verbot komme demnach nicht in Frage, weil keine Durchfahrtszahlen von Lastwagen mit mehr als 7,5 Tonnen Gewicht vorlägen. Zudem beträfe ein Verbot den Anlieferverkehr für Einzelhandel und Bürger. Ein Verbot würde außerdem die umliegenden Straßenzüge stärker belasten und auch andere Gemeinden wie Seefeld - und zwar, wenn die Lkws dann auf die Umfahrung von Weßling ausweichen würden.

Was Tempo 30 anbelangt, sehen die Behörden auf der Durchfahrt keine "atypische, konkrete und besondere Gefahrenlage", die Tempo 30 rechtfertigen würde. Der tödliche Unfall dort 2014 sei aufgrund Missachtung der Vorfahrtsregeln entstanden. Zudem befänden sich keine schutzwürdigen Einrichtungen - wie etwa Schulen - direkt an dieser Straße.

Bei den Räten stießen beide Begründungen auf Empörung - zumal auf der Straße tagsüber mehr ältere Menschen und Kinder unterwegs seien als früher. Johann Ritzer (Freier Bürgerblock Inning) meinte beispielsweise: "Da haben Leute Entscheidungen getroffen wieder einmal in Unkenntnis der Gegebenheiten." Das Gremium will nun weiter auf die Durchsetzung dieser Punkte drängen - mit neuen Anträgen.

© SZ vom 13.01.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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