Utting:Pelletsöfen statt Blockheizwerk

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Für die Uttinger Gemeindewohnungen lohnt sich eine zentrale Heizanlage kaum

Von armin greune, Utting

Die günstig vermieteten Wohnungen der Gemeinde wären am effektivsten mit von Holzpellets befeuerten Einzelöfen zu beheizen. Das ist das Ergebnis eines kostenlosen Energiecoachings, für das sich Utting bei der Bezirksregierung beworben hatte. Die Ingenieurgesellschaft Steinbacher Consult hatte neun verschiedene Heizsyteme für die drei Wohnanlagen nach ökonomischen und ökologischen Gesichtspunkten bewertet und stellte ihre Analyse in der jüngsten Gemeinderatssitzung vor. Nicht einmal für die noch zur Sanierung anstehenden sechs Gebäude an der Dyckerhoffstraße rechnete sich die Investition einer zentralen Heizanlage - allerdings erreichte hier ein Blockheizwerk im Wärmeverbund Erdgas/Holz fast eine ebenso gute Gesamtbilanz wie Pelletöfen. Für die 20 Wohnungen dort wurde derzeit noch ein jährlicher Heizbedarf von 40 000 Litern Öl errechnet, die Häuser aus dem Jahr 1961 sind kaum gedämmt und werden wie die übrigen 30 in Gemeindeeigentum mit Öl-Zimmeröfen warm gehalten.

Ein erfreuliches Resultat aus Sicht der Gemeinde war der Erfolg der zurückliegenden Sanierungen der beiden übrigen Anlagen in der Kellersgarten- und Schönbachstraße: Dort beträgt der Heizbedarf inzwischen nur ein Fünftel beziehungsweise ein Viertel dessen, was in der Dyckerhoffstraße verbrannt wird. Die 14 Wohnungen in der Kellersgartenstaße in drei Häusern aus dem Jahr 1951 hatte die Gemeinde vor fünf Jahren für rund 115 000 Euro sanieren lassen. Dadurch sank der rechnerische jährliche Heizölverbrauch auf 8000 Liter. In den vergangenen drei Jahren wurden die vier Häuser an der Schönbachstraße wärmeisoliert, für die 16 Wohnungen ergibt sich nun ein Bedarf von 10 000 Liter.

Diese positiven Erkenntnisse sprachen allerdings gegen eine Heizanlage für die Dyckerhoffstraße: Werden demnächst die Häuser auch saniert, fallen Energie- und Emissionsersparnis viel geringer aus, die Investition als entscheidender Kostenfaktor amortisiert sich kaum. Ralf Stief (CSU) vermisste in der Rechnung allerdings eine "Komfortbetrachtung". Und auch Helmut Schiller (SPD), Referent für die Gemeindewohnungen, plädierte dafür, "doch eine Gesamtlösung anzustreben". Peter Noll (GAL), Zuchtmeister des Finanzausschusses, erinnerte daran, dass die Wohnungen noch für drei bis fünf Euro pro Quadratmeter vermietet sind und eine aufwendige Zentralheizung über Mieterhöhungen refinanziert werden müsste.

© SZ vom 03.11.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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