Auch wenn Friederike das Fünfseenland am Donnerstag nicht mit voller Wucht heimgesucht hat, verursachten Ausläufer des Orkans doch einige Sachschäden. Einmal mehr waren vor allem die Zugfahrgäste betroffen: Umgestürzte Bäume blockierten gleich beide S-Bahnlinien. Den Auftakt machte die S 6, wo gegen 13 Uhr der erste Baum auf die Gleise zwischen Gauting und Planegg fiel. Wenig später war auch die Oberleitung südlich von Feldafing durch einen Windwurf beschädigt, zwischen Pasing und Tutzing wurde ein Schienenersatzverkehr für die S 6 und die Regionalbahn nach Weilheim eingerichtet. Gegen 16 Uhr war die Strecke bis Starnberg wieder frei. Von 14 Uhr an ging auch auf der S 8 hinter Hechendorf nichts mehr: Auf der Strecke nach Herrsching hing ein Baum in der Oberleitung, die Fahrgäste mussten in Busse und Taxis umsteigen.
Um Sturmschäden zu beseitigen, mussten viele Feuerwehren im Fünfseenland von Mittag an ausrücken. So lag etwa zwischen Diemendorf und Tutzing sowie bei Kampberg jeweils ein Baum quer über der Straße. Im Landkreis Starnberg wurden bis Sonnenuntergang 15 Einsätze verzeichnet: Beteiligt waren die Freiwilligen Feuerwehren Geisenbrunn, Gilching, Gauting, Tutzing, Weßling, Steinebach, Krailling, Perchting und Hechendorf. In der Herrschinger Straße in Seefeld stürzte am frühen Abend ein Baum in eine stromführende Oberleitung. Die Starnberger Polizei wurde alarmiert, weil sich ein Bauzaun selbständig machte und am Moosanger landete, wo er den Verkehr behinderte. An den Osterseen stürzte eine Fichte auf einen geparkten Wagen, in dem ein 20-jähriger Penzberger saß. Der Fahrer kam mit dem Schrecken davon und konnte unverletzt aus seinem Wrack aussteigen.
Die Windstärke erreichte im Fünfseenland die Stufe neun auf der Beaufort-Skala. In der Wetterstation Dießen wurde mittags eine Spitzengeschwindigkeit von 85 Kilometern pro Stunde gemessen. Für den Freitag erwarten die Meteorologen bis Sonnenaufgang noch stürmische Böen bis 75 km/h, dann soll der Wind allmählich nachlassen.