Unterbrunner Holz:Grüne werben für Gautinger Gewerbegebiet

Von Michael Berzl, Gauting

Während der Bund Naturschutz (BN) das geplante Gautinger Gewerbegebiet im Unterbrunner Holz ablehnt, spricht sich der Ortsverband der Grünen für dieses Vorhaben aus. Fraktionssprecherin Anne Franke nennt es "selbstverständlich", dass die Gemeinde ein Gewerbegebiet brauche. Die Lage beim Flughafen Oberpfaffenhofen mit Anbindung zur Autobahn biete sich dafür an, erklärt sie in der Begründung zu einem Antrag, in dem sie allerdings fordert, die Fläche, die überplant wird, zu reduzieren. Nach Ansicht der Grünen soll sich der Umgriff nur auf einen Bereich von 20 Hektar beschränken, der tatsächlich für die Ansiedlung von Firmen vorgesehen ist; Ausgleichsflächen sollten jedoch herausgenommen werden, damit sie als Bannwald oder Teil eines Landschaftsschutzgebiets geschützt blieben.

Über die Ausdehnung gibt es unterschiedliche Angaben. In einer ersten Mitteilung der Gemeinde, die vor drei Jahren veröffentlicht wurde, war von einer Gesamtfläche von 79 Hektar die Rede. Mittlerweile ist in einer aktuellen Information des Rathauses der Planumgriff mit 60 Hektar angegeben, wozu auch Grünflächen gehören. Die Starnberger BN-Kreisgruppe schreibt in einer Mitteilung anlässlich einer Rundfahrt zu Gewerbegebieten im Landkreis trotzdem von 60 Hektar versiegelter Fläche, was ein "erschütterndes Beispiel für Flächenfraß" sei. Die Gautinger Grünen wiederum nehmen offenbar die Zahlen der eigenen Rathausverwaltung nicht ernst und prangern an, eine "riesige Fläche" von 70 Hektar solle überplant werden.

Die Fraktion glaubt jedenfalls, dass "die nötige Akzeptanz" insbesondere bei den Gilchingern wachsen würde, wenn der Planumgriff erheblich kleiner ausfällt. Die Gemeindeverwaltung hingegen ist der Ansicht, dass auch interne Grünanlagen sowie die Teile der Bannwald-Ersatzflächen dazugehören, um ein "gesamtheitliches Konzept" umzusetzen.

Der Starnberger Kreisverband der Grünen sorgt sich weniger um die Akzeptanz als die Parteifreunde im Gautinger Ortsverband und hat schon im Herbst 2016 einen Beschluss gefasst, der mehr auf der Linie des Bundes Naturschutz liegt: "Das beabsichtigte Gewerbegebiet im Unterbrunner Holz wird abgelehnt".

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