Anlagen, die Strom aus Sonne produzieren, gibt es mittlerweile viele im Fünfseenland. Solche, die die regenerative Energie auch speichern können, kaum. Auf dem Wasserhochbehälter in Unering wurde nun von der Wassergewinnung Vierseenland, dem gemeinsamen Kommunalunternehmen der Gemeinden Andechs, Herrsching, Pöcking, Seefeld, Weßling, Wörthsee und der Stadt Starnberg, eine Fotovoltaikanlage mit einem Solarstromspeicher in Betrieb genommen - ein Pilotprojekt. Bis zu 40 000 Kilowattstunden Solarstrom pro Jahr können jetzt auf dem Gebäude in Unering erzeugt werden.
Damit könnten acht Vier-Personen-Haushalte versorgt werden. Die Anlage eingebaut hat die Solarzentrum Oberland GmbH mit Sitz in Weilheim. Für den Betreiber, die Wassergewinnung Vierseenland, ist der selbst erzeugte Strom deutlich günstiger als der aus dem öffentlichen Netz, freute sich der Verwaltungsratsvorsitzende Michael Muther, Bürgermeister von Weßling. Der Sonnenstrom wird zum größten Teil direkt vor Ort verbraucht "und sichert so feste Strompreise über Jahre".
Das Besondere an der Anlage ist zum einen die Belegung mit Modulen auf der Ost- und Westseite des Gebäudes. So steht die Sonnenenergie den ganzen Tag über zur Verfügung. Zum anderen ist es das Solarstrom-Speichersystem. Der Stromspeicher hat eine Kapazität von acht Kilowattstunden, speichert die Energie, die tagsüber nicht verbraucht wird und gibt sie abends und nachts wieder ins Hausnetz ab. "So können auch nach Sonnenuntergang etwa die Pumpensteuerungen und das Licht versorgt werden, ohne dass Strom aus dem Netz bezogen werden muss" sagte Muther. Laut Vorstand Hermann Doblinger sind Stromspeicher auch in privaten Haushalten "die Zukunft und leisten einen wertvollen Beitrag zum Schutz der Umwelt".
Bisher seien in der Fotovoltaikanlage in Unering, die seit Februar in Betrieb ist, 4200 Kilowatt Sonnenstrom erzeugt worden, wovon bereits 3400 Kilowatt in das allgemeine Stromnetz von Eon eingespeist worden seien, sagte Verwaltungsratsvorsitzender Muther.