Umwelt:Inning zählt seine Bäume

Gauting Baumuntersuchung

Die Fachleute von der Firma Treeconsult in Gauting schauen sich Bäume ganz genau an, hier zum Beispiel eine alte Robinie.

(Foto: Georgine Treybal)

Ein digitales Kataster soll die Sicherheit auf öffentlichen Plätzen und Wegen gewährleisten

Von Christian Deussing, Inning

Morsche und kranke Bäume können leichter umstürzen und Äste schneller abbrechen. Um zu verhindern, dass dabei Personen verletzt oder Häuser beschädigt werden, will nun die Gemeinde mit Hilfe der Fachfirma Treeconsult aus Gauting ein Baumkataster erstellen und den Bestand auf öffentlichen Grundstücken, an Wegen und Straßen genau erfassen. Das sei wegen der "Verkehrsicherheitspflicht wichtig", erklärte Innings Bürgermeister Walter Bleimaier jetzt in der Gemeinderatssitzung. Vorerst sind 16 000 Euro veranschlagt, die gemeindeeigenen Bäume zu digitalisieren. An dem Programm wirkt auch die Geodaten-Firma Riwa aus Memmingen mit.

Die Experten von Treeconsult werden die jeweiligen Bäume unter die Lupe nehmen und nummerieren. Sie bewerten den Zustand, erfassen das Alter und messen Stamm- und Kronenumfang. Zu erstellen sind eine Schadensanalyse und Vorschläge zur notwendigen Pflege, nach Prioritäten sortiert. Die Datenblätter erhält danach die Gemeinde, die in Absprache mit dem Bauhof handeln und eventuell Firmen beauftragen muss, um die Bäume zu sichern. Kommunen sind inzwischen verpflichtet, zweimal jährlich die Sicherheit ihrer Bäume zu prüfen - im belaubten und unbelaubten Zustand. Dabei sei es sicher sinnvoll, sich zum Beispiel eine 70 Jahre alte Weide öfter anzusehen als ein vierjähriger Ahorn, betonte der Bürgermeister. Letztlich muss aber die Gemeinde nach Empfehlungen der Fachleute entscheiden, ob ein Baum noch mit einem Zuschnitt oder anderen Mittel zu retten ist oder gefällt werden muss.

Jedenfalls reiche eine "Sichtprüfung von unten nicht aus", sagte Rathaus-Geschäftsleiter Jürgen Hafner. Er berichtete, dass die Baumgutachter mit dem "Tablet in die Krone kraxeln und Fotos machen." Diese Arbeit könnten Bauhof-Mitarbeiter nicht leisten. Der Geschäftsleiter wies außerdem daraufhin, dass die Firma Treeconsult unter anderem in Utting und der Gemeinde Weil "zur vollsten Zufriedenheit" Baumkataster erstellt habe.

Das Rathaus geht derzeit davon aus, dass etwa 1200 Bäume im Inninger Gemeindegebiet auf öffentlichem Grund stehen. Die Abrechnung soll mit den beauftragten Firmen aber erst erfolgen, wenn die tatsächliche Anzahl der Bäume erfasst ist. Die Gemeinde rechnet jedoch nicht damit, dass die Baumexperten noch in diesem Jahr mit ihrer Digitalisierung beginnen können. Es hieß nämlich in der Ratssitzung, dass die Gautinger Gutachter begehrt seien und ein volles Auftragsbuch hätten.

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